man sollte es ja nicht glauben. Ich war nun wirklich schon unzählige Male auf Mallorca, aber noch NIE am Cap Formentor.
Aber wie das so ist mit Dingen, die man vermeintlich gut kennt, am Ende landet man doch immer wieder im gleichen Kiez. Schwimmt morgens in der Lieblingsbucht, trinkt seinen Café con Leche in demselben kleinen süßen Café an der Promenade wie beim letzten Mal und bleibt auch beim abendlichen Essengehen gerne dem Stammlokal treu. Nicht falsch verstehen- ich mag das voll! Und genau deswegen fühlt sich Mallorca für mich ja auch jedes Mal ein bisschen an wie „nach-Hause-Kommen“.
Aber für dieses Mal haben wir uns ganz bewusst vorgenommen, wieder etwas mehr auf Entdeckungstour zu gehen. Und was soll ich sagen-es war toll! Wir hatten allerdings auch beste Voraussetzungen: nach einem kurzen Kälteschock am Anreisetag (4 Grad! auf Malle!!!) eigentlich fast nur bestes Ausflugswetter und vor allem eine fast menschenleere Insel. Na gut, Mallorca ist wohl nie menschenleer, aber die Abwesenheit von ganzen Reisebus-Armadas an den beliebten Ausflugsspots ist schon echt was wert.
Aber nun auf nach Formentor.
unseren ersten Stop haben wir dann allerdings erstmal in Alcudia eingelegt, auf der Suche nach (öörrgs!) einem Baumarkt! Ja, Ihr habt richtig gehört, aber wer mit Mc Gyver verreist, gibt an einem Sonntag Morgen (!), in der Nebensaison (!!) auch schon mal die örtlichen Baumärkte ins Navi ein…
Und so sind wir Alcudia gelandet, was für ein Glück kann ich da nur sagen. Denn was für mich bisher nie mehr war als eine äusserst touristisch geprägte Durchfahrtsstraße, hat sich als richtig nettes kleines Städtchen entpuppt. Und wie der Zufall es so wollte, war auch noch Markt und so haben wir uns ein bisschen treiben lassen, hier und da probiert (ist ja aber auch immer alles so verlockend, oder?) und sind schlussendlich auf einem entzückenden kleinen Platz bei einem der besten Pa’amb Olis ever gelandet.
Grossartig, und so ging’s dann zwar immer noch ohne Werkzeuge, dafür aber satt und zufrieden endlich „richtig“ los!
Ab Port de Pollenca schlängelt sich die Strasse langsam an den Steilhängen der nördlichsten Ausläufer des Tramuntana-Gebirges entlang auf die Halbinsel Formentor. Wunderschön, aber nix für schwache Nerven, sag ich Euch. Zumindest der Fahrer sollte auf dieser Tour gerne schwindelfrei sei. Erschwerend kommen dann nämlich auch noch die Horden an Radfahrern hinzu, die diese Serpentinenstrecke in -mir völlig unverständlich- halsbrecherischer Geschwindigkeit absolvieren.
Und ich kann nur wirklich jedem ans Herz legen, zwischendurch immer wieder mal anzuhalten. Es lohnt sich echt und hinter jeder Kurve bietet sich ein neues Panorama dieser grandiosen Küstenlandschaft! Steil fallen die Felsen ab ins Meer und man hat immer wieder fantastische Ausblicke auf die Buchten von Pollenca und Alcudia und bei guter Sicht sogar bis Menorca.
Und weil Vollbremsungen auf Serpentinenstrassen ja nicht so populär sind, gibt es eine ganze Reihe von potentiellen Stopmöglichkeiten. Auch hier wieder ein Hoch auf die Nebensaison-man konnte auch tatsächlich überall problemlos halten!
Wie so oft ist auch hier eigentlich schon der Weg das Ziel. Am Leuchtturm angekommen fand ich’s dann auch gar nicht mehr so spannend, viel schöner war der Weg dahin. Und noch ein kleiner Tip: lange bevor es die asphaltierte Straße gab, führte ein kleiner Pfad zum Leuchtturm hoch. Diese zum Teil sehr kunstvolle Wegtrasse des ‚Cami Vell de Far‘ gibt es noch und man kann sie auch gut zwischen den Serpentinen erkennen. Wir sind ab und an mal ein Stück drauf gelaufen und dabei unter anderem auf diesen Felsbewohner gestoßen.
Weiter gings, ein nächstes Zwischenziel wartete schon auf uns. Auf dem Hinweg konnte man nämlich einen kurzen Blick auf eine fantastische Bucht erhaschen, die gradezu zu einem kleinem Zwischenstop einlud und die wir uns (aus Gründen. Ich sag‘ nur Vollbremsung und so…) für den Rückweg aufgespart hatten. Über einen schmalen Pfad gings dann auch vergleichsweise einfach nach unten, wenn man von einigen doch recht rutschigen Stellen ob des nächtlichen Regens und falscher Schuhwahl absieht. Unten angekommen wurden wir dafür dann hiermit belohnt:
Fantastisch, oder? Ich konnte mich jedenfals nicht sattsehen an den Farben, an der Stimmung, ach einfach an Allem!
Wieder einer dieser ‚magic places‘, auf die man durch Zufall stößt, die aber für immer im Herzen bleiben!
(der Rückweg übrigens auch. Nicht unbedingt im Herzen, dafür aber im Kopf. Aber wer zu blöd ist denselben (und einzigen!) Pfad nach oben wiederzufinden, klettert dann eben auch mal durchs Unterholz zurück zum Parkplatz… never stop exploring, sag‘ ich da nur!)
Unterhalb des Caps liegt noch das berühmte Hotel Formentor sehr hübsch und fast ein bisschen majestätisch in einer kleinen von Kiefern gesäumten Bucht mit Sandstrand, auf die man von unterwegs immer wieder einen sehr schönen Blick hat. Leider war es geschlossen und auch der Weg dahin gesperrt. Schade, den ich hätte wenigstens gerne mal geluschert…
Trotzdem sind wir noch ein wenig herumgeschlendert und haben uns an dem menschenleeren Strand erfreut! Wenn man von den vorhandenen Parkplatzkapazitäten ausgeht, sieht das hier in der Saison nämlich bestimmt deutlich anders aus!
achja, Bohrmaschine, Hohlraumdübel etc. haben wir auf dem Rückweg tatsächlich auch noch gefunden. Die Baumärkte waren zwar alle geschlossen, aber auf die Chinesen wie immer Verlass! Kleiner Tip: solltet Ihr auf Mallorca also mal was auch immer suchen, ab zum Chino. Da gibt’s (fast) nix was es nicht gibt.
Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Gegessen haben wir auch in diesem Urlaub NATÜRLICH auch in unseren Lieblingsrestaurants, in einem sogar 2 Abende hintereinander. Wenn das mal keine echte LIebe ist …
damit aber genug für heute, wenn Ihr mögt nehm‘ ich Euch beim nächsten Mal gerne wieder mit!
erstmal, hasta pronto & habt’s hübsch,
Britta
Jana meint
Ach, wie schön! Könnte direkt los! Eine tolle Tour, tolle Bilder! ¡Graçias!
Britta meint
de nada! es war wirklich toll, und ich freu‘ mich schon auf Juni, da bin ich wieder auf der Insel! liebe Grüße, Britta