Blitz-Quarkstollen: das perfekte Rezept für Ungeduldige. Ganz ohne Hefe und in weniger als 60 Minuten fertig. Unbedingt probieren!
Feuer frei für den ersten Stollen des Jahres!
Ups! Hab‘ ich das wirklich grade gesagt?
Eigentlich zähle ich nämlich nicht grade zu den allergrößten Stollenfans auf diesem Planeten.
Mögt Ihr Stollen? Falls nein: bitte trotzdem weiterlesen.
Dies ist nämlich ein Rezept, das garantiert auch NICHT-Stollenfans begeistert!
Aber von Anfang an: Stollenbacken an sich ist ja so etwas wie die Königsdisziplin in der Weihnachtsbäckerei und ich erinnere mich noch sehr gut, wieviel Bohei bei uns zuhause darum gemacht wurde. Alle Jahre wieder. Tagelang stapelten sich die Päckchen mit Orangeat und Zitronat in der Küche, wurden Hefe, Mehl und Rosinen gebunkert, und Platz auf Arbeitsplatte und Küchentisch geschaffen.
Das Ergebnis? Bei all dem Aufwand zumindest für mich ziemlich ernüchternd, weil der fertige Stollen entweder a) mal wieder völlig aus der Form geraten b) zu dunkel oder c) beides war. Ebenfalls alle Jahre wieder. Dann muss so ein Stollen ja auch noch ruhen (jaaaa, ganz schön anspruchsvoll), bevor er dann am ersten Advent feierlich angeschnitten werden konnte. Nun ja. „Not my cup of tea“, würde der Engländer sagen. Ich hab‘ mich als Kind auf jeden Fall lieber an den Plätzchen satt gefuttert.
Wobei – und das ist meine zweite Theorie: vielleicht braucht man auch einfach ein gewisses Alter (oder sollte ich es lieber Reife nennen?), um sich dem Genuss eines guten Stollens hinzugeben?
Ich esse ihn mittlerweile nämlich ganz gerne. Wenn er so richtig schön saftig ist und nicht zu viel von diesem Zitruszeugs drin ist.
Aber selber einen Stollen backen? Neverever. Soweit ging die Liebe bei mir bisher dann doch nie und nicht im Entferntesten hätt‘ ich das jemals in Erwägung gezogen. Zumal dem Genuss ja auch erstmal immer noch der Endgegner Hefeteig im Weg steht. Dachte ich zumindest immer…
Stollen backen ohne Hefe- geht das überhaupt?
Kleiner Teaser: Ja! Und zwar ziemlich gut!
Meinem Lockdown-Motto, immer mal wieder Rezepte vom „koch-ich-irgendwann-mal-Stapel“ auszuprobieren, bin ich ja auch im November treu geblieben. Und dabei neulich über das Rezept für diesen Blitz-Quarkstollen gestolpert, das ich Euch auf gar keinen Fall vorenthalten kann und will. Easypeasy, wie ich’s mag und – das Beste – statt schwerem Hefeteig gibt’s nur Quark und gute Butter.
Tja, was soll ich sagen: ich bin restlos begeistert! Man könnte meinen, ich hätte mich mit diesem Stollen quasi selbst erleuchtet. So lecker, so leicht & fluffig und in weniger als einer Stunde fertig gebacken! DAS soll erstmal jemand nachmachen.
Der kommt hier jetzt an jedem Adventssonntag auf den Tisch, ich schwör‘!
Und gebt’s zu, ein bisschen neugierig hab‘ ich Euch jetzt schon gemacht. Oder?
Falls Ihr Euch also selber überzeugen wollt – hier gibt’s das Rezept:
Blitz-Quarkstollen ganz einfach selber backen – hier kommt das Rezept:
Das brauchst Du:
- 250g Mehl, gesiebt
- 1/2 Paket Weinsteinbackpulver
- 50 Zucker
- 1 Ei
- 50g Butter, zimmerwarm
- 150g Sahnequark
- 1 EL Orangenmarmelade
- 1oog getrocknete Datteln, in Stücke geschnitten
- 100g getrocknete Feigen, in Stücke geschnitten
- 50g gehackte Haselnusskerne (oder gehackte Mandeln
Und so wird’s gemacht:
1. Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen.
2.Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.
3. Einen länglichen Stollen formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Mit der Hand längs eine Kerbe eindrücken und den ganzen Stollen mit Wasser bepinseln.
4.Im vorgeheizten Ofen auf der 2. Schiene von unten 35-40 Minuten backen.(Gegen Ende der Backzeit eventuell abdecken, damit der Stollen nicht zu dunkel wird)
5.Etwas abkühlen lassen. In der Zwicshenzeit 1 El Butter und 4 EL Orangensaft erhitzen und den lauwarmen Stollen damit bepinseln, mit ZUcker bestreuen und vollständig auskühlen lassen. Vor dem Servieren mit Puferzucker bestreuen.
6. Guten Appetit!
Und- hab‘ ich zu viel versprochen? Das ist doch wirklich mal einfach, oder?
Während ein klassischer Stollen Tage, ach was sag‘ ich Wochen braucht bis er seinen vollen Geschmack erreicht hat, ist dieser leckere Quarkstollen in 10 Minuten im Ofen und genauso schnell auch Deinem Kaffeetisch. Na gut, ein bisschen Zeit zum Abkühlen sollten wir ihm noch geben, aber dann steht dem Genuss nix mehr im Wege!
5 gute Gründe, warum Du diesen Quarkstollen unbedingt nachbacken solltest:
- Geduld zählt auch nicht unbedingt zu DEINEN Kernkompetenzen
- Du suchst ein schnelles, aber unkompliziertes Rezept für deine adventliche Kaffeetafel
- Hefeteig ist nicht unbedingt Dein bester Freund
- Du möchtest bei Deinen Liebsten mit einem selbstgebackenen Stollen mal so richtig auftrumpfen
- Du suchst nach einer süßen Alternative fürs Adventsfrühstück
Na, habt Ihr Euch irgendwo wiedererkannt? Dieser Quarkstollen ist wirklich das perfekte Rezept für alle Ungeduldigen. Aber ich bin mir sicher, auch die Backprofis unter Euch werden ihn lieben.
Schnelle und einfache Rezepte kann man doch grade in der Adventszeit wirklich nie genug haben, oder?
Wer mag, kann statt Haselnüssen genauso gut gehackte Mandeln verwenden und die Datteln und/oder Feigen durch getrocknete Aprikosen ersetzen.
Weil er so schön fluffig ist, schmeckt der Quarkstollen solo sehr lecker, ich esse ihn allerdings am Allerliebsten mit ordentlich Butter obendrauf.
Gut eingepackt hält er sich prima ein paar Tage, ohne trocken zu werden.
Aber da er eh nicht so groß ist, ist er zumindest bei uns auch mesit vorher weggefuttert. Und ein neuer zum Glück ja auch schnell gebacken.
Einen wundervollen ersten Advent Euch allen, vielleicht ja sogar mit einem leckeren Quarkstollen auf dem Kaffeetisch.
habt’s hübsch,
Eure Britta
Du bist auf der Suche nach weiteren leckeren und unkomplizierten Ideen für Deine Weihnachtsbäckerei? Dann probiere doch auch mal diese original italienischen Weihnachts-Cantuccini oder das köstlich-mürbe Macadamia-Shortbread. Aber Vorsicht: macht süchtig…
Svenja meint
Liebe Britta, bei uns kam immer Omas Quarkstollen auf den Tisch. Besondere Kennzeichen: gerne sehr groß, etwas aus der Form, etwas zu dunkel und vom „der muss erst durchziehen“ auch gerne schon beim Abschnitt etwas zu trocken… Aber, ganz ehrlich, wir liebten ihn trotzdem!
Seit zwei Jahren schafft meine Schwiegermutter das Backen nicht mehr und die – bekanntlich vegan lebenden – Töchter haben nach Omas Rezept gebacken. Mit Apfelmus statt Ei, veganem Skyr statt Quark und ohne langes Durchziehen.
Was soll ich sagen: absolut köstlich! Ich habe den Postboten heute schon sehnsüchtig angeguckt, aber noch ist kein Adventspäckchen von „drüben“ angekommen. Ich hoffe, den Mädchen ist klar, dass sie die Tradition jetzt fortführen😉. Schönen 1. Advent Svenja
Britta meint
oh, wie praktisch! Ja, die Traditionen… aber was wäre Weihnachten ohne, oder? Und sollte das Paket aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen nicht ankommen (was ich natürlich nicht hoffe!!!!), hast Du jetzt ja ein ERsatzrezept. Auch köstlich und vor allem ratzfatz auf dem Tisch! Habt’s hübsch, Britta