Gewürz-Mürbchen: Klassische Mürbeteigplätzchen zum Ausstechen wie bei Oma. Nicht so süß, dafür aber umso aromatischer…
Ich glaube, ich lüge nicht, wenn ich diese Adventszeit als schon etwas, sagen wir mal speziell bezeichnen würde, oder?
Ein Gutes hat diese unwirkliche Situation aus abgesagten Weihnachtsfeiern, nicht stattfindenden Glühweinabenden und Weihnachtsmarktbummeln ja allerdings: meine Keksdosen waren noch nie so gut gefüllt wie in diesem Jahr.
(Und auch wenn der Hosenbund langsam kneift: irgendwas Schönes müssen wir ja haben. Kekse sind Soulfood und die Bikinifigur setzen wir einfach auf die Agenda für 2021).
Deswegen gibt’s heute hier auch noch einen Weihnachtsklassiker für Euch: Nämlich DIE Plätzchen, die mich mehr als alle anderen an Weihnachten zuhause erinnern. Das Rezept stammt aus einem uralten, kleinen Heftchen eines Backmittelherstellers. Schon etwas zerfleddert, durch unzählige bemehlte Hände gegangen und bestimmt auch mit dem einen oder anderen Fettfleck verziert: aber wenn das rausgeholt wurde, wusste ich als Kind immer: Jetzt geht sie los, die lang herbeigesehnte, heimelige und spannende Vorweihnachtszeit.
Ich selber habe mir zwar irgendwann geschworen, dass es bei mir keine Weihnachts-Plätzchen mehr gibt, die man ausrollen und ausstechen muss. Für die Gewürz-Mürbchen mache ich da allerdings eine Ausnahme, was schon etwas heißen will.
Die sind aber auch zu lecker und vor allem eins: nicht zu süß! Während man sonst in der Vorweihnachstzeit ja immer gern am Rande eines Zuckerschocks steht, eine ganz angenehme Abwechslung. Statt Zucker landen dafür eine Vielzahl an Weihnachtsgewürzen wie Nelken und Zimt im Teig und machen die fertigen Kekse so besonders & aromatisch.
Kennt Ihr Gewürz-Mürbchen? Nein? Ok, ich schmeiß‘ ne Runde:
Schnell den Mürbeteig ansetzen, kurz im Kühlschrank zwischenparken und fix ausrollen. Hier kommt das Rezept:
Klassische Gewürz-Mürbchen: nicht zu süß, dafür aber aber mit einer Extra-Ladung Aroma!
So backst Du Dir schnell eine Ladung köstlicher Mürbchen:
Das brauchst Du (ergibt ca. 25-30 Stück)
- 1 Ei
- 250 g Mehl
- 25 g Zucker
- 150 g Butter
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Fläschchen Rum-Aroma
- 1 Msp gemahlene Nelken
- 1 Msp Zimt
- 2 EL Sahne
- 150 g Mehl
- 1 EL Milch
Und so wird’s gemacht:
1. Das Ei trennen. Mehl, Zucker, Vanillezucker, Gewürze, Sahne und Eiweiß in eine Schüssel geben und mit der in Stückchen geschnittenen Butter zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
In Folie wickeln und eine Stunde im Kühlschrank parken.
2. Teig etwa 5mm dick ausrollen. Dann Plätzchen ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit verquirltem Eigelb bestreichen und mit Hagelzucker verzieren.
3. Kekse im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad (Umluft) für 10-15 backen.
4. Auskühlen lassen und fertig.
Das war’s auch schon. Kompliziert sind sie nicht, aber trotzdem sehr besonders.
Statt Hagelzucker könnt Ihr natürlich auch andere Streusel nehmen. Bunte Streusel, Schokostreusel, Glitzerperlen oder wonach Euch der Sinn steht. Für mich sind sie allerdings nur „echt“ mit Hagelzucker. Und da die Plätzchen sonst sehr wenig Zucker enthalten, darf man hier auch gerne ein bisschen großzügiger sein.
Noch ein funfact am Rande: Falls Ihr Euch vielleicht über meinen ääähhmm etwas altertümliche Pril-Blumenausstecher gewundert habt: genau den hatten wir zuhause immer. Und weil in mir ja imer auch ein kleiner Monk wohnt, würde ich trotz einer ganzen Schublade voller fancy Förmchen NEVEREVER auf die Idee kommen, für die Mürbchen einen anderen zu benutzen. Retro rules!
Vielleicht habt Ihr ja auch noch ein bisschen Zeit und Lust zu backen? Dann probiert doch gerne mal diese kleinen würzigen Mürbchen. Bin gespannt, wie sie Euch schmecken.
Und auch wenn jeder wahrscheinlich seine Plätzchen-Klassiker hat: ein bisschen Abwechslung auf dem Keksteller kann ja auch nicht schaden.
Ich hab‘ in diesem Jahr übrigens zum allersten Mal Heidesandplätzchen gebacken (danke Svenja, für die Anregung!). Und frage mich grade, warum die mir früher noch nie über den Weg gelaufen sind.
Guten Appetit und Euch eine schöne restliche Adventszeit.
Macht es Euch zuhause so richtig gemütlich, knabbert Plätzchen, was das Zeug hält und bleibt vor allem gesund. Das wahrscheinlich größte Geschenk, das wir uns alle in diesem Jahr machen können.
Habt’s hübsch and don’t forget to be merry!
Eure Britta
Ihr möchtet noch mehr backen? Dann probiert doch vielleicht mal meinen Blitz-Quarkstollen, den zaubert Ihr auch Heiligabend noch schnell auf den Kaffeetisch oder einen richtig lecker weihnachtlich-schokoladigen Gewürzkuchen. Ihr wollt lieber Kekse? Dann sind vielleicht Lieblingskekse meiner Familie etwas für Euch, diese schnellen Macadamia-Shortbread Cookies.
Corinna meint
Toll, dass ich das Rezept gefunden habe! In meiner Kindheit in den 70ern waren das auch meine Lieblingsplätzchen zu Weihnachten – und meine Mutter hat sie auch in Blümchenförmchen gebacken und mit Hagelzucker bestreut! Vermutlich hatte sie dasselbe Rezeptheftchen 🙂
Britta meint
Ja, ganz bestimmt! Ich glaub‘ das gab‘s in jeder Küche… Und ich finde ja, sie schmecken auch nur in Blümchenform so richtig wie sie sollen … werden hier übrigens dies WE gebacken! Dir noch eine schöne Vorweihnachtszeit & liebe Grüße von Britta
Eva meint
Leider steht im Rezept nicht wie viel Butter in die Plätzchen soll. In Anbetracht der Tatsache, dass auch Sahne im Rezept ist, ist das nicht einfach zu schätzen. Schade
Britta meint
Ooohh, das tut mir leid. Keine Ahnung warum die Mengenangabe verschwunden ist.
Es sind 150 gramm, hab‘ ich oben auch direkt ergänzt! Liebe Grüße und viel Spaß beim Backen!