Genauso Tradition wie mein Jahresrückblog äähhh -rückblick hat auch meine Vorschau fürs neue Jahr. Keine klassischen, guten Vorsätze im Sinne von „weniger“ (Naschen, Konsum) oder „mehr“ (Sport), die meistens schon an Tag 3 irgendwo im Nirwana des Alltags versanden, sondern konkrete (und vermeintlich realistische) Ziele, die ich mir fürs neue Jahr vornehme.
PROJEKTE, die ich gerne umsetzen würde
ORTE, die ich besuchen will
DINGE, die ich zum ersten Mal erleben will und solche, die unbedingt nach einer Wiederholung schreien
TRÄUME, an deren Umsetzung ich arbeiten möchte
Ich mag solche Listen und gucke auch im Laufe des Jahres immer gerne wieder drauf. Ergänze, wenn mir etwas Neues in den Sinn kommt und/oder setze Häkchen an Dinge, die ich geschafft/erlebt/gesehen habe (und by the way: es gibt es doch kaum ein erhebenderes Gefühl als Dinge abzuhaken, oder? Für mich der absolute Motivationsboost!)
Allerdings werden wir die letzten Tage ja schon wieder bombardiert mit sich ständig verändernden Realitäten und Prognosen. Deswegen stellt sich vermutlich nicht nur mir an dieser Stelle die durchaus berechtigte Frage:
Sollte man sich für 2021 Ziele setzen? Lohnt das überhaupt? Kann man Pläne machen für ein Jahr, in dem vermutlich nichts so planbar ist wie Unplanbarkeit?
Ich finde JA, denn wenn uns das vergangene Jahr EINS gelehrt hat, dann doch, dass es oft grade die kleinen Dinge sind, die uns im Alltag den nötigen Halt geben.
Denn auch abseits der berühmten Jogginghose fällt es manchmal echt schwer, die Kontrolle übers eigene Leben zu behalten und sich nicht einfach aufs Sofa verkriechen und sich die Decke über den Kopf ziehen zu wollen (ich gebe zu, da beneide ich manchmal meinen Hund… DER kann das nämlich!).
Da das Außen weitgehend ausgeschaltet ist, sind wir mehr denn je drauf angewiesen, unsere innere Balance auch tatsächlich in uns selbst zu finden. Freunde treffen, abends nochmal schnell auf einen Wein/ins Restaurant oder Theater, einen Kurztrip am Wochenende: all die kleinen und wunderschönen Ablenkungen fallen weg – und diesen Space müssen dürfen wir nun selber füllen. Nehmen wir das doch an als Geschenk und lassen neue Dinge in unser Leben. Wer weiß, welch schöne neue Routine sich daraus vielleicht sogar entwickeln kann?
Mir helfen meine kleinen, persönlichen Rituale jedenfalls sehr.
Hier findet ihr meine Liste aus dem letzten Jahr: und auch wenn aus bekannten Gründen 2020 allerdings vieles anders gelaufen ist, bin ich doch erstaunt, wieviel von meinen ursprünglichen Plänen tatsächlich auch aufgegangen ist. Aber auch spannend: manche Wünsche verändern sich im Laufe des Jahres, schaffen Platz für Neues oder ein eingeschlagener Weg erweist sich unterwegs plötzlich als Sackgasse
Ganz wichtig: ein Ziel nicht zu erreichen muss nicht zwangsläufig Scheitern bedeuten (es sei denn es heißt „Brotbacken“ – dazu aber später mehr!), sondern oft sind es doch grade die vermeintlichen Umwege, die uns hintenraus mit dem schönsten Ausblick belohnen! Diese Erkenntnis und vor allem diese Flexibilität sollten wir uns unbedingt bewahren!
Meine Liste für 2021 hab‘ ich natürlich auch schon seit einigen Tagen im Kopf, also bitte bitte liebes Universum ..
Here we go: meine einundzwanzig Wünsche und Ziele für mein 2021
- Wattwanderung: ich möchte in diesem Sommer unbedingt eine „richtige“ Wattwanderung machen. Bin im letzten Jahr durch eine Crowdfunding-Aktion für die App aufs Land (kennt ihr nicht? Unbedingt mal raufklicken – für coole Erlebnisse abseits der Großstadt!) in den Genuss einer Light-Version gekommen. Hatte fast vergessen, WIE cool das ist! Deswegen hab‘ ich mir ganz fest vorgenommen, im Sommer eine längere Tour machen.
- ein Ausflug in die Lüneburger Heide: Stichwort Mikroabenteuer. Das kennt Ihr, aber wir erweitern den Radius etwas und wagen uns mal über die Landesgrenze hinaus. Am Liebsten natürlich im Frühherbst, wenn die Heide so richtig schön blüht. Die Idee hat mich im letzten Jahr quasi „angeflogen“ und kommt jetzt einfach wieder auf den Zettel. Entweder als netten Tagestrip oder aber vielleicht sogar als Etappenwanderung auf dem „Heidschnuckenweg„.
- einen Isländerpullover stricken: Stand ebenfalls schon letztes Jahr auf meiner Liste. Und in diesem Jahr ist er fällig, ich weiß es. Warmgestrickt hab‘ ich mich im vergangenen Jahr jedenfalls schon mal mit drei anderen ziemlich kuscheligen Pullis und mich dabei richtiggehend verliebt in die „topdown“-Technik (d.h. der Pulli wird vom Halsausschnitt an von oben nach unten quasi in einem Stück gestrickt und es entfällt das lästige Zusammennähen! Jackpot, sag‘ ich Euch!)
- endlich ein Sauerteigbrot backen: Brotbacken – mein ganz persönliches Waterloo im Jahre 2020! Aber an manchen Zielen halte ich fest und hey, es ist schließlich nur Mehl und Wasser! Wie KANN es sein, dass alle Welt tolle Brote backt und es nur mir nicht gelingt? Ein neuer Versuch ist also ganz fest eingeplant, noch für den Januar… also stay tuned.
- das Arbeitszimmer aufhübschen: Ok, beim bloßen Aufhübschen bleibt es wohl nicht, denn es muss mindestens auch ein neuer Boden rein. Vermutlich ist auch DAS der Grund, weswegen wir es bereits im letzten Jahr dezent nach hinten geschoben haben. Aber es wäre einfach zu schön, wenn man den Raum endlich mal wieder als das nutzen würde, wozu er ursprünglich mal gedacht war und nicht nur zum Lagern von Zeugs.
- das Gästebad streichen: ein bisschen Farbe macht ja bekanntlich immer schon viel aus. Gilt für Blumen auf dem Tisch, für Lippen oder eben auch Wände. Deswegen hab‘ ich grad spontan beschlossen, das Gästebad zu streichen. Und sogar direkt Farbmuster bestellt!
- einen Roadtrip machen: Ich würde in diesem Sommer unheimlich gerne wieder einen richtig schönen Roadtrip machen. Einfach in den Bus setzen und losfahren. Wobei, wer mich kennt, weiß das einfach losfahren bei mir nicht ist. sondern ich eine Tour meistens sehr akribisch plane. Frankreich (Normandie/Bretagne) spukt bei uns immer noch im Kopf rum und wäre glaub‘ ich auch immer noch Ziel erster Wahl. Mal schauen, was im Sommer denn so geht.
- einen Hollandtrip machen: Eigentlich studiert das große Kind seit September letzten Jahres in Rotterdam. Eigentlich, weil es mittlerweile in Köln wohnt und die Uni von Rotterdam bisher auch erst einmal (keinmal?) von innen gesehen hat. Und dabei hatte ich mich schon so auf gemeinsame Tage dort gefreut. Bummeln durch kleine holländische Gassen, Stroopwaffeln, Fritten mit Erdnusssauce und Käffchen in einem der unzähligen kleinen schnuckeligen Cafes. Ob wir das bis zum Sommer noch hinbekommen? Ich bin ein wenig skeptisch.
- mehr Minimalismus im Alltag umsetzen endlich mal etwas, bei dem der Lockdown ganz hilfreich ist. Geschlossene Geschäfte führen zwangsläufig zu weniger Konsum. Und ich merke immer mehr, dass ich mich wohler fühle, je weniger unnützen Krempel ich um mich herum habe. D.h. ich verbleibe noch ein wenig im Marie Kondo-Modus und werde auch weiterhin sehr genau überlegen, WAS wirklich neu angeschafft werden muss.
- auf einem Hausboot übernachten: eigentlich würd‘ ich sogar gerne mal ein paar Tage auf einem Hausboot herumschippern. Alternativ würd‘ ich mich aber auch schon über eine Übernachtung freuen. Mal gucken, es gibt da ja so einige Möglichkeiten auch ganz hier in der Nähe.
- meine Webseite überarbeiten: Das bedeutet tatsächlich Herausforderung, da ich dafür dringend weiter an meinen technischen Skills arbeiten müsste (etwas was mir so GAR nicht liegt). Einfach mal machen heißt da die Devise und ich freu‘ mich wirklich wie Bolle über jeden noch so kleinen Babystep, den ich hier vorankomme.
- Meditieren lernen: auch etwas, was schon länger auf meinem Zettel steht, bisher aber immer an meinem Kopfkarrussel scheitert. Tipps anyone?
- Saunahäuschen im Garten ich liiiiebe Sauna, und finde grade im Winter geht doch nichts über ein richtig ausgiebiges Wellness-Wochenende, oder? Ohne eigene Sauna in diesem Jahr aber leider auch eher schwierig. Deswegen der Wunsch nach einem kleinen Saunahäuschen im Garten. Quadratisch, praktisch, gut … ein Projekt, auf das ich tierisch Lust hätte. Platz genug wäre da, jetzt muss ich nur noch meinen Mitbewohner /Ehemann überzeugen (der darüber hinaus vermutlich auch DERJENIGE ist, an dem der komplette bauliche Teil hängenbleibt)
- Fasten Ich würde wahnsinnig gerne mal wieder fasten (gehen). Weiß aber auch, dass ich das alleine zuhause NIEMALS durchhalten würde und jeglicher Versuch vermutlich schon nach eineinhalb Stunden von meinem inneren Schweinehund sabotiert wird. Auf den ist nämlich Verlass, ich sag’s Euch! Über meinen Fasten-Wander-Woche auf Sylt hab‘ ich Euch ja schon mal berichtet, und ich weiß noch, wie gut ich mich gefühlt habe. Hinterher sowieso (I did it!!!!) , und erstaunlicherweise auch währenddessen.
- Wandern gehen: Die Berge rufen, und in den letzten Jahren auch immer lauter! Nur gut, dass zumindest der Freundinnen-Trip nach Garmisch schon gebucht ist…
- Wandern mit Alpakas Neben einem „normalen“ Wanderurlaub würd‘ ich wahnsinnig gerne mal mit Alpakas wandern gehen. Ich hab‘ mal von einer mehrtägigen Wandertour in den Alpen gelesen, das wäre natürlich ein absoluter Traum. Allerdings gibt’s glaub‘ ich auch hier oben bereits Angebote, eine Tour mit diesen puscheligen Tierchen zu machen. Meine Familie hat bei dem Vorschlag etwas sparsam geguckt, aber vielleicht wünsch‘ ich mir das einfach zum Geburtstag …
- Soziales Engagement Ich hab‘ mein halbes Leben ehrenamtlich gearbeitet: mit Kindern &Jugendlichen, später mit Flüchtlingen und bin da in den letzten Jahren aber leider ein bisschen bequem geworden. Was mich ärgert und deswegen würd‘ ich’s gerne ändern. Wir leben hier so privilegiert in unserer kleinen heilen-Welt-Blase, und ich wäre sehr happy, davon wieder ein Stückchen zurückgeben zu können. Denn wir sollten ALLE nicht vergessen, dass es auch andere Lebensrealitäten gibt.
- meine „neue“ Yogaroutine im Alltag beibehalten: ich bin in den Januar mit einer feinen Yogachallenge gestartet und zwar dem Programm „Rise & Shine“ von Mady Morrison. Ich kannte ihre Videos zwar auch schon vorher, merke aber grade, wie gut mir diese Regelmäßigkeit tut. Der Monk in mir zwingt mich nämlich auch wirklich jeden Morgen auf die Matte und mittlerweile lieb‘ ich mein Morgenritual sehr. Auch wenn’s nur für zwanzig Minuten ist: den Schwung und die Power nimmt man mit in den Tag!
- mehr Achtsamkeit und Dankbarkeit im Alltag „it’s the little things„: und ich hab‘ mir vorgenommen, mir jeden Abend mindestens einen Sache ins Gedächtnis zu rufen, die mich glücklich gemacht hat und/oder für die ich dankbar bin.
- ein Haus in Schweden: OK, nachdem ganzen Achsamkeits-Trallala kommt sie mit den dicken Dingern. I know. Aber: ein Häuschen in Schweden ist aber tatsächlich etwas, was auf unserer Prioritätenliste für die Zukunft einen Riesensatz nach oben gemacht hat. Wir haben unsere Fühler auch schon etwas ausgestreckt, und vielleicht wird unser Traum vom Schwedenhaus ja tatsächlich in 2021 schon Realität. Also bitte liebes Universum, irgendwo da draußen gibt’s es ganz bestimmt DAS EINE HÄUSCHEN, das genau auf UNS wartet…
- Südafrika: auch ein Ziel von der „großen“ Bucketlist. Südafrika, Kapstadt, die Garden Route, Namibia, Tansania die big Five, der Etosha-Nationalpark … Viele Ziele, die wir gerne noch sehen und bereisen möchten. Und eigentlich sollte zumindest ein Teil davon 2020 auch Wirklichkeit werden. Geplant hatten wir tatsächlich eine längere Reise über den Jahreswechsel nach Südafrika. Eine Reise, die wir uns zur Silberhochzeit schenken wollten, die aber aus bekannten Gründen natürlich NICHT stattfinden konnte. Nun ja, aufgeschoben ist ja vielleicht nicht aufgehoben. Wobei ich sehr gespannt, WIE sich das Thema Reisen in der Zukunft entwickelt.
- immer wieder Dinge zum ersten Mal machen. Auch oder vielleicht auch grade, WEIL es bedeutet, die eigene Komfortzone auch mal zu verlassen: zB. einen spirituellen Workshop besuchen, eine Trommelsession machen, Klettern gehen, ein paar Tage Urlaub mit mir alleine verbringen, ein Hochbeet anlegen, Kimchi selber machen usw.
So weit, so gut. Ich finde, da ist so einiges zusammengekommen. Und auch wenn ich meine Ziele jetzt erst zu einem Blogbeitrag zusammengepackt habe, ich bin bereit mitten drin in meinem Jahr 2021. Mit hochgekrempelten Ärmeln, offenem Herzen und einem freudigen Kribbeln im Bauch.
Liebes 2021, wir werden das Jahr schon rocken! Und ich freue mich auf neue Herausforderungen (das mit der Pandemie hatten wir jetzt aber schon, DAS brauch‘ ich nicht noch mal), auf unzählige Sternenstunden, kleine und große Glücksmomente und alles, was kommt.
Ich bin bereit.Ihr auch?
Bis zum nächsten Mal,
habt’s hübsch
Eure Britta
svenja meint
Hach, Britta,
ich glaube, ich muss auch mal so eine Liste schreiben und ich könnte tatsächlich schon die Themen neue Wandfarbe im Wohnzimmer und gemütlicher Sessel fürs Nähzimmer abhaken, das wäre ein Erfolgserlebnis für (Corona)Blues-Tage.
Ansonsten klinke ich mich gerne in deine Liste ein – beim Wattwandern bin ich sofort dabei! Meine letzte echte Wattwanderung ist im Sommer 26 Jahre her, ich war im 5. Monat mit den Töchtern schwanger.
Und in deine Saunahütte würde ich mich auch gern einladen, denn das fehlt mir gerade auch sehr!
Ich back dir dafür mal ein Brot 😉
Extra liebe Grüße
Svenja
Britta meint
Ja, mach‘ das unbedingt! Listenschreiben ist toll! Und die Wattwanderung machen wir dann doch einfach zusammen, was meinst Du? Wenn Sommer ist und wir wieder dürfen … ich freu‘ mich drauf! Sei lieb gegrüßt von Britta
Lana Kin meint
Und, wie siehts aus? Hast du alles geschafft? 6 Tage hast du ja noch.
Britta meint
Haha, natürlich nicht. Aber darum geht’s mir auch gar nicht. Ich find’s schön Ziele zu haben-und sie helfen mir beim Fokussieren. Manches verliert sich auch im Laufe der Jahre und manches darf auch einfach gehen. Schönen Gruß