Herrje, ist der Juni wirklich schon rum? Gefühlt hab‘ ich mich doch grade noch so richtig auf den bevorstehenden Sommer gefreut und schwupps, sind wir schon mittendrin.
Unser Monat endet nämlich genau da, wo er angefangen hat, und zwar in Schweden. Eine kurze Stippvisite in der Heimat zwischendurch, aber das war’s dann auch schon. Wenn Ihr Lust habt, gibt’s deswegen hier heute für Euch ein bisschen Schweden-Spam. Naja, und vielleicht noch ein bisschen real life abseits der Schwedenblase. Vieles was mich aktuell beschäftigt, kann ich aber grad’ gar nicht Worte fassen. Ängste, Sorgen, Wut … das Weltgeschehen ist momentan schon echt herausfordernd, findet Ihr nicht?
#läuft und läuft und läuft … oder eben auch nicht | unsere Autofails im Juni
„Läuft und läuft und läuft…“ diesen Werbeslogan von VW schoss mir natürlich sofort in den Kopf, als wir im Juni im Abstand von 3 (!) Tagen mit beiden Autos (beides VW, by the way) liegengeblieben sind. Und natürlich auch klar, dass einem das NICHT auf dem Weg ins Büro kurz vor der eigenen Haustür passiert … Der Große ist uns auf unserem Rückweg von Schweden abgeschmiert, und hat sich aber glücklicherweise noch im Notprogramm nach Hause schaukeln lassen. (Kurze Frage: Wer von Euch reist denn so mit hübsch gepacktem Köfferchen? Ok. Alle anderen können sich dann aber ungefähr vorstellen, wie sich die Kombination Panne + Hund + bis unters Dach vollgepackter Wagen auf meinen Adrenalinpegel auswirkt, oder?)
Zweite Panne dann selbstverständlich auch unterwegs. Auf dem Weg nach Hamburg – als sich mein (fast) neuer Golf auf dem Pendlerparkplatz an der Autobahn (wo ich eigentlich nur schnell meine Freundin Claudia einsammeln wollte), kurz mal überlegt hat, in einen elektronischen Streik zu treten. Und wir den Tag statt nett in Hamburg dann eben im Autohaus in Kaltenkirchen verbracht haben. Auch schön, aber immerhin gab’s Kaffee. Und sehr nett um uns gekümmert wurde sich auch. Der ganze Spuk war 24 Stunden und einige eingespielte Updates später dann aber glücklicherweise behoben. Wenigstens das – Auto Nr. 1, ebenfalls noch nicht wirklich alt, steht nämlich immer noch in der Werkstatt. Unklare Diagnose, fehlendes Ersatzteil, voraussichtliche Wartezeit 4 Monate … Danke für Nix, VW!
#ein Ausflug aufs Land: zu Besuch auf dem Biohof Gut Wulksfelde
Für die „Neue Etage“ war ich im Juni auch unterwegs: und zwar auf dem Biohof Gut Wulksfelde.
Ein wirklich toller Vorzeige- und echter Bauernhof im südlichen Schleswig-Holstein, genauer gesagt im Kreis Stormarn. Hier wird Bio großgeschrieben, und Besucher sind jederzeit herzlich willkommen. Egal ob zu einer der zahlreichen Hofführungen, zum Pflanzenmarkt in der hofeigenen Gärtnerei, im Hofladen oder um sich in der Gutsküche oder im GutsDeli kulinarisch verwöhnen zu lassen.
Je nach Jahreszeit locken aber auch Selbsternteaktionen und eine Vielzahl anderer Veranstaltungen. Ein wirklich schönes Ausflugsziel für Groß & Klein, und den ganzen Bericht könnt Ihr hier lesen.
Wir haben (im zweiten Anlauf, weil s. o.) lecker gegessen, Kaffee getrunken und natürlich noch einen großen Korb Erdbeeren gepflückt. Soo lecker, und der Marmeladenvorrat für den Winter ist damit auch erstmal gesichert.
#Schwedensommer, die erste:
Nachdem wir im Mai hier ein paar Tage noch ordentlich gewerkelt haben, hat sich pünktlich zu Pfingsten dann auch der Sommer angekündigt, praktischerweise zeitgleich mit unseren Freunden, mit denen wir drei ganz fantastische und sonnige Tage verleben durften. Ganz nebenbei haben wir im Juni übrigens auch Geburtstag gefeiert, seit dem 1. Juni letzten Jahres dürfen wir uns ja ganz offiziell Besitzer eines Schwedenhäuschens nennen und haben jetzt tatsächlich Einjähriges!
Und auch sonst: ich finde es immer noch superspannend, das Grundstück in den verschiedenen Jahreszeiten zu entdecken, zu gucken, was wo wächst & welche Ecken man vielleicht noch verändern möchte (immer Hummeln im Hintern, ihr kennt mich ja!)
Diesen Sitzplatz haben wir zum Beispiel grad neu gebaut:
Zum Einen, weil dort ganz einladend schon einige große Steine lagen, und zum anderen weil die Eiche einfach ein herrlicher Schattenspender für die vormittägliche Fikastunde ist. Ach ja, und weil die Möbel, die ich in unserem leicht verfallenen Gewächshaus gefunden habe, schließlich auch einen adäquaten Platz benötigen!
Der Garten ist momentan übrigens ein Meer aus Holunderblüten. Sieht nicht nur schön aus, sondern duftet auch noch ganz fantastisch. So gut, dass mich nach vielen Jahren endlich mal wieder drangemacht habe und Holunderblütensirup gekocht habe. Wobei angesetzt trifft es eher, denn der macht sich ja eigentlich von ganz alleine. Hier ist unsere erste Charge. Schmeckt so, so lecker! Und herrlich erfrischend, einfach mit Wasser aufgegossen oder auch mit Sekt zum abendlichen Sundowner!
Neben dem klassischen Holunder wächst hier übrigens auch noch dieser wunderschöne Sambucus nigra Black Lace (jaaa, da staunt ihr, oder? So ganz nebenbei werd‘ ich hier auch noch zur Gartenfachfrau!) Auch den hab‘ ich jetzt gepflückt, und die hübschen zartrosa Dolden baden grad im Kühlschrank in Zucker-/Zitronensäurelösung und geben später bestimmt auch einen ganz hübschen (weil rosa!) Sirup ab!
Und so schön blüht übrigens Koriander:
Hättet Ihr’s gewusst? Ich definitiv nicht. So lange hat bei mir nämlich noch nie einer überlebt. Entweder geht er direkt ein (indoor & gemeinerweise meist auch noch BEVOR man das geplante Curry gekocht hat) oder er wird von den Schnecken gefressen (outdoor). Zum Glück scheinen es die Rehe hier so zu halten wie ein Großteil von Euch auch: sie mögen nämlich keinen Koriander. Halten sich dafür aber schadlos an den Rosen, was ich auch nicht sooo toll finde.
Und dann war da ja auch noch Mittsommer. Quasi unser erstes richtiges Mittsommerfest in Schweden, im letzten Jahr fand‘ ja pandemiebedingt nicht wirklich was statt. Und weil wir nicht so sicher waren, wo, wie & was haben wir uns dafür entschieden, am sogenannten midsommarafton einfach eine kleine Fahrradtour durch die Hood zu machen. Volltreffer, würd‘ ich sagen: haben direkt auf der Nachbarinsel den wohl schönsten Mittsommerspot überhaupt gefunden. Eine Mittsommerstange, Bullerbü-Kulisse, Picknickkörbe, Blumenkränze, Musik & Tanz! Ganz so wie es sich gehört.
#Sommerzeit ist Grillzeit: also nix wie ran die Salate:
Apropos Sommer: was liegt näher, als an langen Sommerabenden einfach schnell den Grill anzuwerfen? Wir tun das tatsächlich sehr oft: einfach, weil’s gemütlich ist, ideal für eine größere Runde und jeder sich kulinarisch irgendwie wiederfindet. Fleisch muss es dabei nämlich gar nicht immer sein: sehr oft grillen wir auch einfach Gemüse, ein bisschen Käse und ich persönlich kann mich sowieso meist schon an den Beilagen satt essen. Frisches Brot, ein leckerer Dip, ein bis zwei schöne Salate und zumindest ich bin happy! Neu in meinem Salatrepertoire 2022 ist dieser Kartoffelsalat mit einem feinen Zitronen-Kräuterpesto:
Kartoffelsalat geht ja sowieso immer, und dieser hier ist besonders lecker. Schön würzig durch ordentlich Dill & Basilikum und die leichte Zitronennote macht ihn herrlich frisch! Der perfekte Sommersalat, vielleicht habt Ihr ja Lust ihn mal zu probieren. Hier geht’s zum Rezept!
#gelesen, gesehen, gehört
If only I could, I’d make a deal with gooooddd….
Ja! Ich habe einen Ohrwurm. Einen amtlichen Ohrwurm. Und fühle mich direkt zurückversetzt ins Jahr 1985, in mein 16-jähriges Ich und den Chemieunterricht … und großer Dank geht raus an Herrn B., der es relativ klaglos hingenommen hat, dass wir statt seinen Ausführungen zu Periodensystem & Co. zu lauschen eher mit Kate Bush und dem Walkman unter dem Tisch beschäftigt waren.
Aber krass, dass es ein Song nach so vielen Jahren geschafft hat, erneut auf Platz 1 der amerikanischen Billboard-Charts zu landen. „Running up that Hill“ ist damit die älteste Single überhaupt, der das jemals gelungen ist. Und das bloß, weil sie in der neuesten Staffel „Stranger Things“ zu hören ist. Verrückt…
Btw: Habt Ihr die schon geguckt? Meins ist dieser ganze Supernatural-Kram ja nicht wirklich, aber diese Serie haben wir bis jetzt tatsächlich mit großer Spannung verfolgt. Spare mir die neue Staffel aber glaub‘ ich lieber für gemütliche Herbstabende auf, im Sommer ist die Glotze hier eh nur sporadisch an.
#Topgun reloaded oder welcome back, Mr. Maverick!
Und noch ein ziemlich großes Revival, zumindest für uns. Und obwohl ja wirklich kein cineastisches Highlight hat „Top Gun“ für uns tatsächlich Kultstatus! Der absolute Lieblingsfilm des Mannes (damals wie heute) und damit ein bisschen auch Teil unserer gemeinsamen Geschichte. Na logo waren/sind wir jetzt mega gespannt auf den neuen Film/dieFortsetzung, ins Kino haben wir es vor lauter Sommer aber immer noch nicht geschafft.
#nevernotreading|meine Leseliste für den Sommer:
Apropos Sommer: hier ein par Lesetipps für die Ferien. Die hatte ich Euch ja im letzten Rückblick versprochen. Here we go, mein kleiner, aber feiner Lese-Stapel:
Und zwei Bücher kann ich Euch jetzt schon ganz, ganz dringend ans Herz legen:
„Eine Frage der Chemie“ von Bonni Garmus
Ein Buch, das einfach nur großartig ist und einen für einen kurzen Moment wirklich beseelt zurücklässt. Über die Liebe, über das Leben und Veränderung. Grade im Hinblick, was im Moment grade in Amerika mit der Rolle der Frauen passiert, ist Elizabeth Zott als Chemikerin und alleinerziehend im prüden Amerika der 6oer Jahre ihrer Zeit um Einiges voraus. Warmherzig, berührend und bezaubernd: und nur schwer vorstellbar, dass es sich hierbei um eine fiktive Person handelt. So sehr möchte man einfach glauben, dass sich diese Geschichte tatsächlich genau so zugetragen haben könnte.
Absolute Leseempfehlung & die perfekte Ferienlektüre!
„Inmitten der Nacht“ von Rumaan Alam
Der amerikanische Schriftsteller Rumaan Alam erzählt hier in brillanter Weise die Geschichte einer ganz normalen New Yorker Familie, die eigentlich eine geruhsame Ferienwoche in einem abgeschiedenen Haus in den Hamptons verbringen wollte. Bis eines Abends ein farbiges Pärchen vor der Haustür steht und die Welt, wie sie bis dato bestand, plötzlich eine andere ist. Ein Roman über die Machtlosigkeit, über unheimliche Zeiten und die Frage, ob unsere scheinbare Kontrolle vielleicht nur eine Illusion ist?
Ein wahnsinnig spannender und aufrüttelnder Roman, den man einmal angefangen NICHT mehr aus der Hand legen mag (ich hab‘ ihn tatsächlich an einem Nachmittag durchgelesen!) und angesichts unserer momentanen Weltsituation doch erschreckend real .
Ein Buch, das definitiv nachklingt und ebenfalls absolute Empfehlung!
Das weibliche Gehirn von Lisa Mosconi
Ein Buch, das schon seit geraumer Zeit (genauer gesagt seit meinem Body-Reset-Kurs im Januar) auf dem Nachttisch schlummert und ich bisher nicht über’s erste Kapitel hinausgekommen bin. Auch wenn das Thema extrem spannend (und so wichtig!!!) ist – für mich eine echte Challenge: so gerne ich sonst lese, so schwer tue ich mich tatsächlich mit wissenschaftlichen Fachbüchern. Hab‘ mir aber ganz fest vorgenommen, mich über den Sommer ganz gezielt damit auseinanderzusetzen.
Die beiden anderen Bücher warten hier tatsächlich auch noch auf ihren Einsatz. Jonathan Franzen lese ich immer sehr gerne, der braucht bei mir allerdings auch immer etwas Zeit & Durchhaltevermögen und eine Schmonzette geht sowieso immer. Und wenn sie dann noch auf der Lieblingsinsel (Sylt) spielt, natürlich erst Recht. Ich fürchte aber, für unsere nächsten Schweden-Wochen muss ich büchertechnisch nochmal nachlegen. Habt Ihr noch Tipps? Dann gerne her damit.
Das war’s aus dem Juni. Und worauf ich mich im Juli freue? Auf frische Himbeeren direkt vom Strauch, Sundowner-Vino am Ostseestrand und am Ende des Monats ein Wiedersehen mit unserem geliebten Schwedenhäuschen. Dann auch hoffentlich mit fertigem Fußboden im Obergeschoß.
Achja, und bevor ich’s vergesse:
Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach so dazusitzen und vor sich hinzuschauen .
Und genau das werde ich jetzt tun. Mit Blick aufs Wasser, einem kühlen Getränk in der Hand & meiner Sylt-Schmonzette.
bis zum nächsten Mal, habt’s hübsch
eure (Schweden-) Britta
Bee meint
Hejhej Britta,
Du fragst nach einem Lesetipp. Hier kommt er:
Tim Bouverie „Mit Hitler reden“. Die Parallelen zwischen dem Weg zum zweiten Weltkrieg und zum Ukrainekrieg sind erschreckend. Allerdings schwerere Kost – durchhalten lohnt sich!
Liebe Grüße
Bee
Britta meint
Ohja, das klingt nach auch nach schwerer Kost.aber ich finde auch, dass man die Augen nicht verschließen darf, vor dem was in der Welt so los ist (auch wenn’s manchmal vielleicht leichter ist). Das Buch schaue ich mir auf jeden Fall mal an, danke für den Tipp & Dir einen schönen Sommer! GlG von Britta