Träumst Du auch von einem Roadtrip? Der großen Freiheit, Abenteuer, immer der Nase nach und der Sonne entgegen?
Dann nichts wie los: ein Roadtrip ist einfacher als Du denkst- und es muss ja auch nicht zwingend der Camper sein. Wir haben auch schon wunderbare Touren mit dem PKW gemacht.
Mittlerweile sind wir aber am liebsten im eigenen Bus unterwegs, und es ist tatsächlich schon unsere dritte Bullisaison. Was nicht bedeutet, dass wir mittlerweile Camping-Profis sind, aber so ein wenig eingegroovt haben wir uns natürlich schon. Hier findet Ihr unsere ultimative Roadtrip Packliste als PDF -zum Ausdrucken und Abhaken.
Und weil ich immer mal wieder Anfragen bekomme zu unseren Trips, der Auswahl der Stellplätze etc., habe ich mich mal an einem kleinen Roadtrip-Manual versucht. Sprich meine 7 Tipps für die perfekte Roadtrip-Planung.
Vielleicht springt ja auch bei Euch jetzt der Funke über und das nächste Mal geht’s auf eigene Faust in den Urlaub.
Oder falls Ihr schon am Planen seid, ist ja vielleicht der ein oder andere nützliche Tipp dabei.
1.Routenplanung
Und da geht’s schon los. Die ist bei mir nämlich sehr dezidiert. Und zwar nicht, weil ich so ein fürchterlich penibler Mensch bin, aber ich lese wahnsinnig viel, bevor ich irgendwo hinfahre. Reiseberichte, Reiseführer, Blogs, aber auch Social Media -Tools wie Instagram und Pinterest sind eine Super-Quelle. Dementsprechend lang ist aber auch immer meine Liste potentieller Stops.
Aus dieser Fülle an Informationen schreibe ich mir die Orte raus, die ich unbedingt sehen möchte und/oder pinne sie direkt auf meine virtuelle Karte. Daraus stricke ich dann eine erste grobe Route, quasi als Grundgerüst und dazwischen packe ich dann jeden noch so kleinen Fitzel an Information, der mich unterwegs interessieren könnte. Ein besonders hübsches Haus, ein uriges Café, toller Wanderweg, der perfekte Stellplatz, bester Viewpoint oder Fotospot, die leckersten Zimtschnecken – whatever! Und da hat ja auch jeder so seine eigenen Prioritäten.
An dieser Planung hangeln wir uns dann entlang, zumindest theoretisch.
Was mir nämlich sehr wichtig ist: unsere Route ist niemals in Stein gemeißelt, sondern wir entscheiden wirklich immer spontan, worauf wir grade Lust haben.
Es schüttet wie aus Eimern? Ein Blick auf die Wetter-App und wir fahren weiter. Dahin wo es schön ist.
Statt Wandern haben wir mehr Lust am Strand abzuhängen oder surfen zu gehen? No problem- wozu haben wir schließlich immer alles dabei?
!!! ganz wichtig: kurze Etappen wählen !!!
Grade am Anfang schätzt man die fahrbaren Strecken gerne mal falsch sein. Auch ich neige dazu, um eben möglichst viel in einen Trip hineinzupacken. Aber wie so oft ist hier auch weniger definitiv mehr! Man ist im Cruising-Modus einfach nicht so schnell unterwegs, wie auf einer deutschen Autobahn (sofern man denn ohne Stau durch kommt!). Deswegen lieber kürzere Distanzen wählen und wenn es wirklich darum geht mal Kilometer machen zu müssen, lieber zwischendurch mal einen Fahrtag einplanen.
Denn was nützt einem die schönste Strecke, wenn zwischendurch keine Zeit für spontane und wesentliche Zwischen- Stops ist?
2. Offline-Karten
Immer bedenken: nicht überall funktioniert das Internet wie zuhause bzw. auch das Datenvolumen im Handy ist ja manchmal begrenzt: Offline-Karten sind daher eine gute Alternative, grade wenn man in Gegenden reist, in denen man sich NICHT so gut auskennt.
Und besonders in Schweden sind auch die Tourist-Informationen eine Super-Anlaufstelle: hier kann man sich prima mit Kartenmaterial und nützlichen Informationen für die jeweilige Stadt/Region eindecken.
Grade die kleinteiligeren Karten geben auch oft brauchbare Hinweise auf potentielle Stellplätze. Eine Sackgasse, die am Meer endet? Prima- nix wie hin da! Oft befindet sich hier nämlich auch ein Parkplatz bzw. eine Möglichkeit zu übernachten. Wir steuern auch immer gerne kleinere Häfen an, auch hier steht man mit dem Bus meist ganz gut.
3. die richtige Playlist
Jetzt mal Hand aufs Herz: wer liebt es nicht, im Auto die Musik aufzudrehen und lauthals mitzusingen? Blöd, nur wenn die lokalen Radiosender nicht das hergeben, was man aktuell grade hören möchte bzw. das Radio generell ganz seventylike nur leicht vor sich hinknistert statt anständige Mucke zu machen. Deswegen unverzichtbar – gute Playlists (ich spreche bewusst im Plural!) Und die am besten auch heruntergeladen ( Stichwort Datenvolumen!). Da spreche ich nämlich aus eigener Erfahrung: wir hatten letztes Jahr genau EINE, und die war noch nicht mal sonderlich lang. Und egal wie legendär unser Trip war- mit dem Titel „Legendary“ bin ich seit diesem letztem Sommer zumindest durch.
Auch immer gut, grade für längere Strecken oder falls einem unterwegs mal der Gesprächsstoff ausgeht (was bei mir eher selten votkommt): Podcasts oder das gute alte Hörbuch.
4. eine vernünftige und bedarfsgerechte Ausstattung des Reisemobils:
hier kommt jetzt KEINE komplette Packliste (meine Bulliessentials habe ich im letzten Jahr schon mal hier veröffentlicht und werde sie die Tage auch nochmal überarbeiten), aber ich verrate Euch den einen oder anderen Life-Hack, um das Camperleben noch ein wenig praktischer oder schöner zu gestalten.
Hierzu gehört z.B. die Frage des richtigen Stauens. Und da sollte jeder ganz konkret auf seine eigenen Vorlieben/Bedürfnisse hören. Wir bewahren zB. unser komplettes Geschirr in einer Kiste unter der Sitzbank auf. Wahnsinnig praktisch, weil man es aus den Füßen hat, und unterwegs nix klappern oder umfallen kann.
Aber: Sowohl Wasserkessel als auch 2 Kaffeebecher stehen immer griffbereit im Schrank. Denn unser erster Kaffee morgens ist uns heilig und nix ist blöder, als wenn man quasi VORM Aufstehen erstmal den ganzen Bus umrödeln muss.
Wer jetzt unterwegs gar nicht viel oder oft kocht, braucht sicherlich eine andere Küchenausstattung als jemand, der auch im Urlaub gerne aufwändige Menüs auf den Tisch zaubert. Und wer im Urlaub gerne aktiv ist, braucht mehr Platz für Sportgeräte etc.
Unverzichtbar in meinen Augen sind aber so Dinge wie eine Reserve-Gasflasche (die deutschen Anschlüsse sind nämlich nicht unbedingt international kompatibel), Ersatzakkus für alle elektronischen Geräte, Wechselrichter (für Geräte die 220 Volt benötigen), eine ausreichend große Powerbank (die zur Not auch mal mehrere Geräte gleichzeitig lädt) Werkzeug, Insektenschutz und eine Reiseapotheke. Wir haben sogar für den Hund eine kleine Notausstattung dabei (wer ein mal eine schwedische Tierarztrechnung in der Hand hatte weiß, warum!). Ausserdem unverzichtbar so Multifunktionstools wie zB. eine grosse Ikeatasche (funktioniert für Einkäufe, Duschsachen, als Strandtasche und transportiert zur Not auch mal dreckiges Geschirr), Feuchtücher, mit denen man wahlweise schmutzige Hände, dreckige Hundepfoten oder auch mal eben den Tisch abwischen kann, Bindeband in allen Stärken und Längen sowie ausreichend Spanngurte.
Was sich bei uns AUCH unbedingt bewährt hat, sind leere Smoothieflaschen. Und zwar die großen. Wir haben zwar einen super funktionierenden Kühlschrank an Bord, der ist aber wie fast alles im Bus etwas kleiner. Und es passen keine Weinflaschen rein, was extrem blöd ist, wenn man abends gerne eisgekühlten Rosé trinkt.
Deswegen ist Umfüllen angesagt und die True- Fruits -Flaschen passen super. Auch wenn ich mir manchmal wie verkappter Alkoholiker vorkomme, der seinen täglichen Wein unter dem“ ich bin ja so healthy-Smoothie-Deckmäntelchen“ tarnt.
Auch wenn ich im „echten“ Leben ein Bücherfan bin: grade beim Campen hat sich für mich mein Reader echt bewährt. Unabhängig von anderen Lichtquellen kann man nämlich auch abends im Dämmerlicht vorm Bus immer noch ganz wunderbar schmökern. Und kann den eingesparten Stauraum wieder für andere sinnvolle Dinge nutzen 🙂
5. die Auswahl des richtigen Gepäcks
Wer mich kenn, weiß, dass reduzierter Packen meine ganz persönliche Challenge 2019 ist.
Weniger ist mehr ist auch hier die Devise und damit habe ich ja manchmal so meine Schwierigkeiten:
Das schöne am Reisen im eigenen Van: Zumindest ein Teil des Hausstandes MUSS ja zwangsläufig mit: an der Frage, wieviele Decken, Kissen, Tassen und Schälchen man unterwegs denn aber tatsächlich braucht, tüfteln wir noch etwas.
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man zumindest einen Teil des Gepäckes dann doch relativ häufig hin- und herpackt. Und eine kleinere leichtere Tasche das Handling im Bus deutlich einfacher macht. Ich jedenfalls überlege mir in diesem Jahr ziemlich genau, ob ich denn wirklich drei Paar Turnschuhe brauche und ob eine Auswahl zwischen vier verschiedenen Jacken wirklich nottut. Ich werde berichten.
6. Neugier, Abenteuerlust und Flexibilität
ich würde jetzt nicht so weit gehen und behaupten, dass Pleiten, Pech und Pannen ZWINGEND zum Camperleben dazugehören. Aber zugegebenermaßen sind sie um Einiges wahrscheinlicher als im 5-Sterne-Rundum-Sorglos-Cluburlaub.
Da hat man zB. nach langem Suchen der perfekten Stellplatz gefunden, stellt aber fest, dass drumrum nix ist, weder Supermarkt noch Restaurant. Dann ist Abwägen gefragt: Begnüge ich mich mit dem was die Vorräte so her geben und freue mich dafür lieber an dem perfekten Sonnenuntergang auf einer einsamen Klippe und ohne 23 andere Camper um mich herum? Oder fahre ich weiter, suche mir ein nettes Restaurant und gebe mich dafür mit einem schlechteren Stellplatz zufrieden?
Für mich gibt es tatsächlich nichts schöneres als morgen in der Natur aufzuwachen: mit offener Heckklappe, Blick aufs Meer und dem Duft von Gaskocher und erstem Kaffee in der Nase. Und dann tut es morgens statt Dusche auch eben mal ein Sprung ins Meer.
Was außerdem hilft: das Grundvertrauen, dass alles gut wird…irgendwie. Immer. Vielleicht anders als geplant, aber trotzdem gut.
Aber da sollte man sich mit seiner Reisebegleitung schon gerne einig sein. Was für den einen völlig OK ist, muss es für den anderen nämlich nicht zwangsläufig auch sein. Hier ist dann Kompromissbereitschaft gefragt.
Und deswegen, last but not least:
7. die Auswahl des richtigen Reisepartners
Und das ist mein völliger Ernst. Jemand, der es sich im Urlaub am liebsten im Hotel und auf einer Liege am Pool gut gehen lässt, für den könnte es im Bulli verdammt eng werden. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und weil ein Urlaub per se ja ordentlich Zündstoff bieten kann (von wegen hoher Erwartungen, schönste Zeit des Jahres usw.) würde ich jedem empfehlen, das Camperleben erstmal vielleicht für ein verlängertes Wochenende auszuprobieren. So lässt sich auch am Besten ausloten, was einem wichtig ist, was man unterwegs zwingend benötigt und worauf man eher verzichten kann.
Wir ergänzen uns da zum Glück wirklich extrem gut und setzen komplett auf die genderbedingte Arbeitsteilung: er schraubt und ich mache hübsch…. Kleiner Scherz.
Aber natürlich hat auch bei uns jeder so seinen Claim: Mika kümmert sich um den technischen Part und meist auch um die endültige Streckenplanung, während ich ihn als wandelnder Reiseführer mit den nötigen Informationen füttere und dafür sorge, dass alles Wesentliche an Bord ist.
Das meiste entscheiden wir allerdings wirklich spontan. gemeinsam & aus dem Bauch heraus.
Fazit:
Roadtrips sind für uns die perfekte Art zu reisen, denn nirgends erlebt man soviel wie unterwegs. Wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel und grade vermeintliche Umwege haben sich für uns am Ende als Volltreffer erwiesen und uns schon oft zu den schönsten Plätzen und nettesten Begegnungen geführt.
Deswegen kann ich es nur jedem ans Herz legen: probiert es mal aus und mit diesen Tipps sollte Eurer Karriere als Happy Camper ja nun auch nichts mehr im Wege stehen.
Ich bin dann mal packen! Und freue mich, wenn Ihr mir in den Kommentaren vielleicht auch Eure liebsten Roadtrip-Tipps hinterlasst!
Euch allen einen schönen Sommer & habt’s fein
Britta
Bee meint
Warum legt Ihr Euch keine Campingdusche zu? Es gibt welche, die mit Luftdruck funktionieren, also ganz ohne Elektrizität und der damit verbundenen Aufladeproblematik auskommen. Das Seewasser ist in Schweden ja manchmal seehhr kalt. (Wir sind in diesem Jahr in Finnland unterwegs.)
Britta meint
haben wir tatsächlich auch schon mal drüber nachgedacht. Aber bei dem geringen Stauraum kommt dann halt immer eins zum anderen. Und bisher hat’s so immer funktioniert. Aber gut, dass Du mich nochmal erinnerst hast 😉 LG
Svenja meint
Liebe Britta, reduziertes Packen ist ein super Stichwort😉.
Als gute Norddeutsche hatten wir natürlich auch im Juni in Südfrankreich jeder 2 Jacken dabei und haben sich von links nach rechts nach links geräumt (wobei wir im vergangenen Jahr ja einen Tag Unwetter hatten und sehr froh über die Regenjacken waren…). Bei uns hat jeder eine Klamottenkiste unter dem Bett und die waren dann am Ende des Urlaubs auch wieder halb voll mit sauberer Wäsche… Und ungetragene Schuhe („also, ein Paar schicke Sandalen brauche ich aber schon“) sind bei mir auch der Klassiker schlechthin. Was ich a auch diesmal gedacht habe und mir jetzt auch merke: ein paar Handtücher mehr wären gut, denn die werden beim Campen doch schneller mal „muffelig“. Ich wünsch euch ganz viel Spaß!!!
(Hoffe aber, wir sehen uns Montag noch)
Svenja😘
Britta meint
haha, Schuhe ja. Gutes Thema. Hatte letztes Jahr auch welche mit Absatz mit (Super-Idee…) damit habe ich versucht einen Schotterweg berghoch zu laufen. Nachm dritten Mal umknicken hab‘ ich sie ausgezogen… und werde sie dieses Jahr garantiert zuhauselassen. Dafür schleppe ich IMMER ein Paar UGG-Boots mit… für „man weiß ja nie“… *lach
Hab‘ ein schönes Wochenende, glg Britta
Dani meint
Für mich gehören auch unbedingt Felle zum Camperleben dazu. Für kalte Nächte und zügige Sitzplätze.
Und eine Espressokanne und ein manueller Milchaufschäumer!!!
Liebste Grüße von der gebluemlichen Dani
Britta meint
ohja, das Fell hab‘ ich vergessen. Bei uns „wohnt“ selbstverständlich auch eins im Bus.
Und beim Kaffee besteht tatsächlich noch Optimierungsbedarf. Wir sind mehr so Team Instantkaffee (alte Gewohnheiten…), aber dafür gibt’s mindestens einmal am Tag irgendwo Fika – aushäusig und mit einem anständigen Kaffee. Mittwoch geht’s los, ich freu‘ mich schon. Wo seid Ihr dies Jahr unterwegs?
Grüße aus dem Norden, Britta
einchen meint
wir werden dieses jahr mit isolierter french press reisen (utopia) – ich bin selbst gespannt. bisher waren wir mit espressokocher (für mich) und klassisch papierfilter (für den mann) unterwegs und es war immer zu wenig kaffee da.
Britta meint
jaja, das Kaffeethema. Habe jetzt auch noch einen Espressokocher eingepackt + Milchschäumer. mal schauen, ob wir ihn auch tatsächlich benutzen 🙂
Hab‘ einen schönen Sommer und liebe Grüße!