Neulich im Radio. Der Moderator: „Und nicht vergessen, Ihr lieben Menschen da draußen, in 3 Monaten ist Heiligabend!„. Und ich so: „WHAT???“ Aber ja, Recht hat er. Und auch wenn ich’s nicht wahrhaben mag: mit dem September ist nicht nur der Sommer unwiderruflich vorbei, gleichzeitig wird auch der Weihnachts-Countdown eingeläutet. Nahtlos. Schonungslos. Da ploppen die ersten Geschenktipps im Netz auf, die Lebkuchentruppen stürmen die Supermarktregale und auch die Hektik des Alltags nimmt langsam wieder Fahrt auf.
Ein Grund mehr für mich, innezuhalten, bei sich zu bleiben und zu genießen. Schöne Momente, egal wie klein sie sind, ganz bewusst als Geschenk anzunehmen und etwas Besonderes draus zu machen.
Ich freue mich jedenfalls richtig doll auf einen schönen Herbst und hab‘ mir fest vorgenommen, ihn ganz bewusst zu erleben. Mit raschelndem Laub unter den Füßen, rotgefrorener Nasenspitzen, um danach mit Heißgetränk und Kuschelsocken auf der Couch langsam wieder aufzutauen.
Vielleicht finde ich dann auch endlich mal wieder Lust und Muße, meine Kamera in die Hand zu nehmen. Die ist mir in den letzten Monaten nämlich KOMPLETT abhanden gekommen, was ich sehr schade finde. Deswegen wird dieser Monatsrückblick auch (sehr ungewohnt) ein sehr bilderloser … Sorry for that, aber ich hab‘ beschlossen dass es nun mal einfach so ist. Und auch so sein darf.
Aber jetzt kurz zu dem was war. Mein September. Schön war er. Sommerlich. Bunt. Sehr vielfältig, das auch stimmungsmäßig. Nicht immer gut, aber schiebe ich jetzt einfach mal auf die Hormone (anderes Thema, das aber vermutlich mehr als nur ein paar Zeilen in einem Rückblick verdient).
#Abschied von „unserem“ Schwedensommer
Eingangs hatte ich es bereits erwähnt, aber mit dem September haben wir uns dann auch endgültig von „unserem“ Schwedensommer verabschiedet. Einem unfassbar großartigen, langen, hochsommerlichen und intensiven Sommer, der uns vermutlich für ewig freudetaumelnd im Gedächtnis bleiben wird. Und so langsam weicht die Euphorie des Sommers einem guten, warmen und sicheren Gefühl, etwas wirklich Tolles geschaffen zu haben, was andauert. Aber jede Jahreszeit hat ihren Reiz, und deswegen waren die Tage, die wir Anfang September nochmal ganz bewusst in in unserem Häuschen verbracht haben, umso schöner. Zwar auch mit einem A… voll Arbeit (Haus & Garten winterfertig machen, Boot rausnehmen, Umbaupläne schmieden), aber auch das gehört eben dazu. Und es gibt noch so viele erste Male, die auf uns warten. Deswegen bin ich auch jetzt schon wieder mega gespannt, was Haus & Hof diesmal für uns bereithalten, wenn wir nächste Woche nochmal hochfahren.
Herbstzeit = Erntezeit: ich mag die Metapher und auf unserem Altar liegt in diesem Jahr sehr, sehr viel. Wofür ich mehr als dankbar bin.
#An apple a day oder Summer’s Harvest
Zu meinem neu erworbenen Gartenglück zählt auch eine erkleckliche Zahl an Obstbäumen. Nachdem sich Pflaumen und Kirschen in diesem Jahr allerdings noch nicht als sonderlich kooperativ gezeigt haben, war die Apfelernte umso reichlicher. Solange wir oben waren, haben wir daher gepflückt, was das Zeug hält. Und natürlich wollen all‘ die Äpfel auch verarbeitet werden. Deswegen gab’s/gibt es hier Apfelkuchen satt (ein besonders leckeres Rezept hab‘ ich Euch hier schon mal gezeigt), Applecrumble (natürlich IMMER nach diesem Standard-Crumblerezept), ich habe erstmalig Apfelmus auf Vorrat eingekocht (und eingefroren. Bin gespannt, ob’s funktioniert), Apfelchutney gemacht und wenn’s nachmittags mal schnell gehen sollte, gab’s DAS hier:
Apple-Duffle (feiner Apfelauflauf)-wenn’s mal schnell gehen soll:
Feiner Biskuit trifft auf auf säuerliche Äpfel. dazu ein ordentlicher Schuss Vanillesauce und die Welt ist in Ordnung. Sehr, sehr köstlich, das Rezept ist supereasy und Ihr solltet es unbedingt mal ausprobieren (die Zutaten habt Ihr vermutlich sogar im Küchenschrank, und deswegen nix wie ran die Rührschüssel!) :
- 60g Butter + 1 EL zum Andünsten
- 85g Zucker + 1 EL für die Äpfel
- 85g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 1 Ei, mit etwas Milch aufgeschlagen
- 3 große säuerliche Äpfel
- Vanillesauce
Und so wird’s gemacht:
1. Backofen auf 190 Grad vorheizen.
2. Butter und Zucker cremig aufschlagen. Mehl, Backpulver und das Ei nacheinander unterrühren.
3. Restliche Butter in einem Topf erhitzen und die Äpfel mit etwas Zucker zwei bis drei Minuten andünsten.
4. In eine Auflaufform geben und Biskuitmasse drauf verteilen.
5. Im Ofen in 20-25 Minuten goldgelb backen und mit Vanillesauce servieren.
Ich mache den Apple-Duffle gerne nachmittags zum Kaffee, wenn wir spontan Jieper auf etwas Süßes haben also … OFT! Bis sehr OFT!). Genauso gut macht er sich aber auch als Nachttisch in einem herbstlichen Menü und schmeckt vermutlich nicht nur mir auch als süßes Frühstück.
#Kranzbachtime: alljährliche Auszeit in den Bergen
„Zweimal ist eine Wiederholung, dreimal eine Tradition!„: Unser Leitsatz, der uns mittlerweile zum fünften Mal in die Berge und ins Hotel Kranzbach geführt hat. Weil man Traditionen ja bekanntlich pflegen soll und weil es einfach zu schön ist. Das Hotel macht es einem mehr als leicht, sich einfach nur wohl zu fühlen (warum, wieso und weshalb, könnt ihr hier nachlesen), die unfassbar schöne Umgebung tut ihr Übriges. Imposantes Bergpanorama mit Blick auf die Zugspitze, saftig-grüne Buckelwiesen und Wälder. Echtes Heidi-Land eben oder aber Urlaub in einer gigantischen Fototapete.
Aber auch wenn das Kranzbach ein wunderbares Wellness-Hotel ist, und ich keinerlei Probleme hätte, meine Tage dort zwischen Buffet, Sauna, Pool, Yogahaus und Zimmer zu vertrödeln, lieben wir auch die Herausforderung beim Wandern. Deswegen geht’s auch jeden Tag erstmal 5-6 Stunden auf den Berg, bevor relaxt werden darf.
Premiere: wir waren in diesem Jahr erstmalig mit Stöcken unterwegs! Und fühlten uns schon echt profimäßig & zünftig, wie wir da so unterwegs waren.
Ziel für’s nächste Jahr: endlich den richtigen Tonfall beim „Grüaß Gott“ zu treffen, und endlich nicht mehr in Nanosekunden als waschechte Norddeutsche „enttarnt“ zu werden.
#Bundestagswahl 2021
Ich bin mit Politik aufgewachsen, und würde mich auch als politischen Menschen bezeichnen. Trotzdem kann ich mich an kaum eine Wahl erinnern, die im Vorwege von so vielen Emotionen behaftet war. Schicksalswahl, Klimawahl-gefühlt ging es um so viel mehr als „nur“ um eine neue Regierung für die nächsten vier Jahre.
Und nun? Bin ich zufrieden mit dem Ergebnis? Die Frage wurde mir letzte Woche gestellt. Ehrliche Meinung? Jein. Ich glaub‘ ich hätte mir tatsächlich klarere Tendenzen gewünscht. Im Hinblick auf eine stabile Regierung und den nötigen Rückhalt in der Bevölkerung.
Hätte ich es so erwartet? Ja. So wie ich selber die Stimmung in meiner Umgebung (auch in meiner persönlichen) wahrnehme, ist das Ergebnis glaub‘ ich ein ziemlich gutes Abbild unserer Gesellschaft (die radikalen Parteien auf beiden Seiten ausgenommen). Und genau darum geht es in der Politik ja auch: Stimmungen aufzunehmen und diese zu kanalisieren und in eine tragfähige Politik umzusetzen.
Bleibt also die Hoffnung, dass es asap zu einem tragfähigen Konsens der handelnden Parteien kommt. Dass das unerträgliche Hick-Hack der letzten Wochen um Personalien und Posten aufhört und sich der Fokus endlich auf die dringend anstehenden Sachthemen richtet, Gerne mit einem deutlichen Zeichen Richtung Zukunft.
#gelesen, gesehen, gehört:
Bestimmt erzähle ich Euch jetzt nichts Neues, aber „Downton Abbey“ läuft jetzt bei Netflix. Ich hab‘ die Serie ja vor Jahren schon durchgesuchtet, bin aber grad mehr als versucht, einen zweiten Durchgang zu starten … Mus ich da jetzt Schämen? Bin ich da die Einzige? Oder gibt es auch Serien, die Ihr schon mehrfach geguckt habt?
Ebenfalls gebingewatched: die finale Staffel „Haus des Geldes“, bzw. die erste Hälfte davon. Mit dem Rest müssen wir uns glaub‘ ich bis Dezember gedulden. Bin sehr gespannt – weil ich mir noch nicht wirklich ein Ende vorstellen kann, dass der Dramaturgie der Serie gerecht werden und mich zufriedenstellen könnte. Und weil, wenn ich ehrlich bin, mich diese Staffel bis jetzt noch nicht wirklich „on fire“ gesetzt hat. Da geht hoffentlich noch mehr!
Und noch ein Beispiel dafür, dass Fortsetzungen nicht immer automatischer Garant für Super-Entertainment sind: „Lupin“. Die erste Staffel um den charmanten Gangster Arsene Lupin haben wir nämlich echt gerne geguckt, die zweite fand‘ ich dagegen echt mau.
Und worauf ich dringend warte (und vermutlich nicht nur ich): natürlich auf den heißen Herzog und die Fortsetzung von Bridgerton.
#Und sonst so?
Nachricht des Monats, natürlich ganz klar: Abba kehrt zurück! Wenn die Welt es am dringendsten braucht, sind mal wieder die Schweden zur Stelle. Und mir geht das Herz auf: neben dem tröstlichen Duft von Zimtschnecken, Köttbullar und IKEA-Vanillekerzen können wir endlich wieder Popsongs trällern. Ich fürchte nur, ich gerate dabei in eine kleine Identitätskrise: früher wollte ich nämlich immer „die Blonde“ sein (blöd war nur, wenn man mit einer Freundin verabredet war, die sich NICHT klaglos mit der Rolle der Anni-Frid zufriedengegeben hat) – jetzt bin ich da gar nicht mehr so klar. Anyway, „I still have faith“ und wir dürfen gespannt sein auf die „Abbataren-Show“-
#hallo Oktober, hallo Herbst: ein Ausblick:
„Denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.“ Und aus diesem Grund, werde ich (völlig gegen mein Naturell) KEINE großen Pläne für die nächsten Monate machen. Ich möchte tatsächlich mehr im Moment leben, versuchen, einfach mal in mich hineinzuhören, was grade dran ist und was sich für mich richtig anfühlt. Vielleicht finde ich so ein wenig in meinen eigenen „Flow“ zurück, der mit mir in den letzten Wochen gefühlt ein wenig Katz und Maus spielt. We will see.
Und Ihr so? Wünsche Euch eine wunderschönen, bunten und raschelnden Herbst. Mit unzähligen Glücksmomenten, tanzendem Laub und kuscheligen Stunden. Und dann lesen wir uns hier hoffentlich ganz bald wieder.
Wenn ihr Bock habt-haut doch mal raus, welche Themen Ihr hier gerne mehr hättet …! Liebt Ihr das Reisen? (Mit fehlt es sehr … ), esst Ihr gerne oder gehen Euch auch manchmal 1000 Gedanken durch den Kopf? Bin gespannt!
Habt’s hübsch und bleibt gesund
Eure Britta
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