August, der Monat in dem sich der Sommer langsam in den Herbst verabschiedet. Die Füße nass vom Morgentau und auf meiner morgendlichen Hunderunde schon ein leichter Dunstschleier in der Luft. August, aber auch der Monat der letzten schönen Spätsommertage, die man nicht nur deswegen besonders genießt, weil es die letzten sein könnten. Zeit, die ersten Spätsommerfrüchte zu ernten. Die frühen Äpfel sind reif, Birnen- und Pflaumenbäume hängen voller saftiger Früchte und verheißen köstlichen Kuchengenuss!
Zeit also, unsere Lieblingszutaten der Saison zu feiern. Eine davon sind definitiv Pflaumen oder auch Zwetschgen (Ich weiß wohl, dass es einen Unterschied gibt, nutze aber meist beide Bezeichnungen bunt durcheinander. Und in dem Fall ist es tatsächlich egal, ob Pflaumen oder Zwetschgen. Beide eignen sich ganz prima für diesen Kuchen!). Die kleinen violetten Früchte bringen nämlich nicht nur Farbe in unseren (Spätsommer)-Alltag, sondern auch eine süße, leicht herbe Note in die Küche, die wie ich finde einfach perfekt in die bittersüße Auguststimmung passt. Lasst uns also Kuchen backen! Pflaumenkuchen ( Zwetschgenkuchen, Zwetschgendatschi, Quetschekuchen, Pflaumentarte – wie auch immer er bei Euch heißt) is always a good idea!
Lasset die Spiele beginnen: oder warum Pflaumenkuchen immer eine gute Idee ist
Meine Mutter hatte im August Geburtstag – und das war immer ein Anlass an dem die Familie (und die Wespen, leider eine ebenso nervige wie unliebsame Begleiterscheinung) im Garten an einer langen Tafel zusammenkam. Auf dem Tisch: natürlich Pflaumenkuchen. Satt und ganz klassisch vom Blech. Denn wenn meine Mutter eins konnte, dann war es definitiv Hefeteig (diese Gabe hat sie mir nicht vererbt, leider)! Und ich schwöre, selten danach hab‘ ich so leckeren fluffig-weichen und fruchtigen Pflaumenkuchen gegessen wie den meiner Kindheit.
Da mich selber lange Zeit eher eine Art Hassliebe mit dem Hefeteig verband, musste ich für mich im Laufe meiner nun auch schon über dreißigjährigen Back-Karriere andere Coping-Strategien entwickeln, um die köstlichen Pflaumen/Zwetschgen in Kuchenform zu genießen.
Man nur gut, dass die olle Pflaume ein so genügsamer Geselle (Gesellin? Egal!) ist. Zubereitungsarten für Pflaumen-/Zwetschgenkuchen gibt es nämlich mindestens so viele wie Namen für dieselben geläufig sind. Sie lassen sich in einen flaumigen Rührteig betten, kommen klar mit Mürbe- oder Quark-Öl-Teig und geben einen prima Sidekick ab im Käse- oder Mohnkuchen (guckst Du hier: Quark-Mohnkuchen mit Pflaumen und Streuseln). Sie lieben Pudding, räkeln sich im Schmandguss, geniessen aber auch die Gesellschaft von Nüssen, Mandeln & Co. Und sie sind quasi verrückt nach Streuseln, genau wie ich. Davon kann ich auf einem Kuchen gar nicht genug bekommen!
Köstlicher Kontrast: Zwetschgenkuchen (Pflaumenkuchen) mit nussigen Streuseln ganz einfach selber backen1
Und weil ich weiß, dass es unter Euch mindestens genauso viele Streuselliebhaber gibt, hab‘ ich heute auch ein Streuselkuchen-Rezept im Gepäck! Und zwar für diesen schnellen Zwetschgen- bzw. Pflaumenkuchen mit Nussstreuseln. Einer meiner liebsten, weil er so herrlich einfach und unkompliziert ist, und trotzdem mit einer gewissen Raffinesse aufwarten kann. Jackpot! Und auch wenn die Pflaume hier natürlich die Hauptrolle spielt: die Nussstreusel sind hier quasi so etwas wie die heimlichen Stars auf unserem Kuchen. Sie sorgen nämlich nicht nur für eine knusprige Textur, sondern auch für einen unwiderstehlichen Nussgeschmack, der perfekt mit der Süße der Zwetschgen harmoniert. Unfassbar gut!
Und keine Sorge, du musst echt kein Backprofi sein, um dieses Rezept hinzubekommen! Die Zubereitung dieses Zwetschgen-Kuchens ist kinderleicht und macht sogar richtig Spaß. Wann kann man schon mal herrlich mit der Hand krümeln (und psst, vielleicht sogar vorab schon mal ein paar Streusel naschen?) Besonders smart: Boden und Streusel sind aus demselben Teig, was die ganze Sache noch ein wenig simpler macht. Weniger Arbeitsschritte, weniger dreckiges Geschirr = mehr Zeit, die wir draußen verbringen & noch fix ein paar Spätsommerstrahlen aufsaugen können! Das passt uns doch, oder? Also lasst uns loslegen, ich verrate euch jetzt, wie’s geht:
Das braucht ihr:
- 300 g Mehl
- 225 g Zucker
- 150 g gemahlene Haselnusskerne
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 225 g kalte Butter (oder vegane Alternative)
- 50 g Haselnusskerne, grob gehackt
- 450g Pflaumen (Zwetschgen)
- 1/2 TL gemahlener Zimt
- 1 EL Puderzucker (nach Belieben)
Und so wird’s gemacht:
- Mehl, 200 g Zucker, gemahlene Haselnüsse, Backpulver und eine Prise Salz in einer Schüssel mischen.
- Butter und 1 EL wirklich kaltes Wasser zugeben und mit den Knethaken des Handrührgerätes (geht auch mit den Fingern!) zu einem krümeligen Teig verkneten.
- Eine Springform (26 cm Durchmesser) mit Backpapier auskleiden und die Ränder etwas einfetten. 2/3 des Teiges hineingeben und mit den Fingern festdrücken. Die Haselnusskerne unter den restlichen Streuselteig kneten und Teig sowie Backform für ca. eine Std. in den Kühlschrank stellen.
- In der Zwischenzeit die Zwetschgen waschen, entsteinen und vierteln. Den Teig in der Springform dicht an dicht mit den vorbereiteten Zwetschgen belegen (Schale nach unten) und mit dem Zimtzucker bestreuen. Danach den restlichen Streuselteig über den Früchten verteilen!
- Im vorgeheizten Ofen Ofen bei 160 ° C (Umluft) für 50-60 Minuten goldbraun backen. Zwischendurch ruhig einmal gucken: sollte der Kuchen zu dunkel werden, gerne vorher abdecken!
- Den fertigen Zwetschgenkuchen in der Form vollständig abkühlen lassen (fällt schwer, ich weiß. Lohnt sich aber!). Mit Puderzucker bestreut (wer mag!) servieren und genießen!
- Guten Appetit!
Zwetschgen-Kuchen mit Nussstreuseln: ein Genuss für jeden Anlass
Einfach, wirklich gelingsicher und darüber hinaus noch ein echter Allrounder. Unser Zwetschgen-Kuchen mit Nussstreuseln ist so vielseitig und passt zu ziemlich vielen Gelegenheiten. Ob ihr ihn mit einer Kugel Eis als Dessert serviert (vielleicht als krönenden Abschluss eines herbstlichen Menüs?) oder lieber mit Sahne zum Spätsommer-Kaffeeklatsch genießt, eins ist sicher: er wird garantiert für Begeisterung sorgen! Ich stehe beim Backen ja total auf „gute“ Butter. Solltet ihr aber auf der Suche nach einem veganen Rezept sein: überhaupt kein Problem, die Butter einfach durch eine vegane Alternative ersetzen. Schmeckt (fast) genauso und alle werden glücklich.
Mögt ihr auch so gerne Pflaumenkuchen?
Verratet es mir doch gerne in den Kommentaren! Genauso, ob/wie er euch geschmeckt hat. Vorausgesetzt, ihr habt dieses nussige Kuchenträumchen auch tatsächlich nachgebacken. Was ich Euch – welch Wunder! – natürlich nur wärmstens ans Herz legen kann!
Ihr Süßen, genießt die letzten warmen Spätsommertage nochmal in vollen Zügen. Ich geh‘ jetzt jedenfalls raus!
Habt’s hübsch und bis zum nächsten Mal,
Eure Britta
Sanne meint
Ausprobiert und soooo lecker☺️
Britta meint
Oh, wie toll! Danke für Feedback – freu‘ mich so dass er euch geschmeckt hat 🙂
Ulrike meint
Sehr sehr lecker 😋 kam gut an . Ich habe als Alternative Walnüsse genommen. Geht Sehr gut
Britta meint
Ohja, Pflaumen uns Walnüsse passen ja auch ganz wunderbar zusammen! LG Britta