Eigentlich sollte an dieser Stelle ein ganz anderer Text kommen, ein Text nämlich mit meinen besten Tipps für eine entspannte Vorweihnachtszeit.
Den hab‘ ich im letzten Jahr schon geschrieben, nachdem ich mich kurz vorm Heiligabend mal wieder selber dabei erwischt habe, im Laufschritt und mit hängender Zunge noch eben schnell die letztem Dinge zu erledigen. Und alljährlich grüßt das Murmeltier: Wieder einmal ein geschnauftes „Oh, Du Stressige…“ statt einem fröhlich-trällernden „Oh Du Fröhliche…“ .
Naaaaaa, wer kennt’s?
In diesem Jahr sollte alles anders werden. Das zumindest hat geklappt. Alles ist anders. Allerdings auf eine Art und Weise, die ich mir in meinen apokalyptischsten Vorstellungen nicht hätte ausmalen können. Weniger hektisch, weniger betriebsam auf jeden Fall. Aber auch einsamer. In sich gekehrter.
Die Pandemie hat uns fester im Griff als je zuvor und was Weihnachten ist? Keiner weiß es. Prognosen überholen sich grad schneller als sie überhaupt ausgesprochen werden und Planung ist nur etwas für Unbelehrbare.
Nichtsdestotrotz – ich bin jemand, für den das Glas immer eher halbvoll als halbleer ist. Lasst uns uns also auf das Schöne konzentrieren! Trotz Corona oder vielleicht auch grade deswegen!
Denn weniger Stress birgt ja auch eine Chance. Eine Chance auf mehr Besinnlichkeit oder die Chance, vielleicht ganz neue Rituale in der Adventszeit zu implementieren.
Lasst uns unsere Dezember-Gläser also einfach füllen mit schönen Dingen.
Dinge, die uns trotz Social Distancing glücklich machen, unsere Augen und die unserer Mitmenschen zum Leuchten bringen, und die im normalen nicht-pandemischen Vorweihnachtswahnsinn einfach auf der Strecke bleiben.
Gemeinsam sollte das doch zu schaffen sein, oder was meint Ihr? Seid Ihr bereit?
Dann let’s go! Let’s make it a december to remember!
Auf die schönen Dinge konzentrieren: 24 Ideen für Deinen Dezember!
1. Adventskalender
Seit 3 Jahren MEIN Dezemberhighlight: unser Adventskalendervergnügen! Was mich da in diesem Jahr besonders freut: mit unserem Extrakalender haben wir in diesem Jahr nicht nur eine weitere Person glücklich gemacht, sondern durch den Erlös aus unserer Spendenaktion auch noch ordentlich viel Geld gesammelt für die Aktion Team Doppelpass, die schwerkranken Kindern Herzenswünsche erfüllt!
Und wenn Ihr jetzt sagt, für einen Adventskalender ist es doch jetzt zu spät? NEIN! jeden Morgen eine kleine Botschaft für den Lieblingsmann auf dem Frühstückstisch, ein Weihnachtsrätsel aufgeteilt auf 24 Tage im Familien-Chat, 24 süße Überraschungen für 24 Lieblingsnachbarn oder -Kollegen… usw. Auch spontan gibt’s noch viele Dinge, mit denen man sich und anderen die Zeit bis zum heiligen Abend verkürzen kann.
Und als hätte ich’s geahnt: eine meiner Herzensfreundinnen verschickt diesen Dezember jeden Morgen einen kleinen Spruch an Lieblingsmenschen. So eine schöne Idee, und ich freue mich jetzt schon drauf, morgens mein Handy in die Hand zu nehmen…
2. Pimp your Weihnachtsdeko!
Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. warum also nicht mal bei der Weihnachtsdeko eskalieren? Klotzen statt kleckern, ich hab’s mir zumindest vorgenommen und der Anfang ist gemacht. Mal gucken, was da noch so geht…
3. Weihnachtspost
Sich Zeit nehmen für ein paar liebevolle und handgeschriebene Zeilen, das sollte in diesem Jahr zeitlich doch vielleicht drin sein … Aber wie wär’s, wenn wir die Karten auch noch selber machen?
Dafür einfach einen Stapel Kartenrohlinge kaufen und dann kann nach Herzenslust bemalt, beklebt und bestempelt werden. Geht übrigens auch prima mit der Kernfamilie und macht riesig Spaß! Solltet Ihr Euch mal an schlichte Weihnachtskarten mit Linolfarbe heranwagen wollen: nur zu, ist kein Hexenwerk. Hier zeige ich Euch wie’s geht:
4. Frische Luft tanken
Und wenn’s nur eine Runde um den Block ist: frische Luft tut immer gut & hilft garantiert auch gegen schlechte Laune und Corona-Blues.
Ich bin ja mit dem Hund sowieso viel draußen unterwegs. Bei uns aber neu im Repertoire seitdem es früh dunkel ist und ja auch alle abendlichen Veranstaltungen auf Eis liegen: eine schnelle Runde vor der Tagesschau. Gefällt mir recht gut – und vor allem kann man in der Adventszeit auch immer so herrlich in fremde Fenster luschern.
5. Deko sammeln in der Natur
Stichwort Weihnachtsdeko: Man muss nicht immer kaufen, auch auf einem ausgedehnten Waldspaziergang werdet Ihr garantiert fündig: hübsch bemooste Zweige, Zapfen etc. lassen sich ganz prima für Dekozwecke nutzen.
6. Plätzchen backen und tauschen
Auch wenn’s mit dem gemeinsamen Backen in diesem Jahr nichts wird: Verabredet Euch doch mit euren Freundinnen virtuell zum Backen. Und hinterher wird (natürlich) kontaktlos getauscht. So kommt auf jeden Fall ein bisschen „Zusammen“- Gefühl auf und jeder im Nachgang auch in den Genuss unterschiedlichster Plätzchensorten.
Darf auf unserem Plätzchenteller auf gar keinen Fall fehlen: das wunderbar mürbe Macadamia-Shortbread.
7. Einen Stollen backen
Ja, ich hab‘ gut reden. Aber ich hab’s in diesem Jahr tatsächlich getan! Nämlich diesen lecker-fluffigen Quarkstollen gebacken. Absolut gelingsicher, OHNE Hefe und perfekt für alle Ungeduldigen. Ein Stollen für den Stollen-Olymp, mit dem Ihr auch Nicht-Stollenfans glücklich machen könnt: hier gibt’s das Rezept!
8. Neue Rezepte ausprobieren
In meiner Küchenschublade stapeln sich eine ganze Reihe Rezepte. Ich nenne sie liebevoll die „koche-ich-irgendwann-mal-Rezepte“.
Tadaaa – was wäre, wenn dieses ominöse „irgendwann“ einfach genau jetzt ist? Wolltet Ihr nicht seit Jahren eigentlich mal einen neuen Weihnachtsnachtisch ausprobieren? Eine eigene Weihnachtsmarmelade kreieren oder Marzipan-Pralinen selber machen? Jetzt ist die Zeit!
9.In Weihnachtsbüchern versinken
Alle Jahre wieder: zu Beginn der Weihnachtszeit hole ich meine liebsten Weihnachtsbücher und -Magazine hervor und stapel‘ sie griffbereit in meiner Sofaecke. Ein bisschen blättern, von weißer Weihnacht träumen und sich immer wieder neue Inspirationen holen. Ich liebe das und kann mich für Stunden drin verlieren.
10. Weihnachtsschmonzetten lesen
Und wer vom Blättern genug hat, sucht sich vielleicht so eine richtig schöne Weihnachtsschmonzette. Mit richtig viel Liebesgesäusel an Schneeflöckchen und Herzschmerz unterm Weihnachtsbaum. Wunderbar, um für ein paar Stunden komplett abzutauchen.
11. Weihnachtsfilme gucken
Ich liebe Weihnachtsfilme, ihr auch? Und einige Klassiker gehören für mich in der Vorweihnachtszeit einfach dazu. Bitteschön, hier meine Top 3:
1. Liebe braucht keine Ferien
Einmal im Jahr darf man sich auch fremd verlieben, oder? Und davon träumen, fern der Heimat mit Jude Law in einem englischen Cottage weiße Weihnachten zu feiern.
2. Der kleine Lord
Kein Weihnachten ohne Ceddie und seinen Großvater. Und mal ehrlich, diesen mit Lebensweisheiten gespickten Kultklassiker MUSS man doch einfach lieben:
„Wenn es sich nun mal nicht ändern lässt, muss ich auch schon das Beste daraus machen.“ – Ceddie Wie recht hat er bitte? Ich weiß gar nicht WIE oft ich diesen Satz allein in diesem Jahr schon zitiert habe…
Läuft übrigens immer fix am letzten Freitag vor Weihnachten in der ARD, wie ich grad gelernt habe. Ist in meinem Terminkalender jedenfalls fest notiert.
3. Ein Lächeln nachts um vier
Ein nicht so bekannter aber ganz und gar wunderbarer Film nicht nur für Hamburg-Liebhaber. Romantisch, aber nicht kitschig und mal wieder der beste Beweis, dass das Glück manchmal da auf einen wartet, wo & wann man es nicht erwartet. Gibt’s in der ZDF-Mediathek und lohnt sich auf jeden Fall!
12. Heimkino mit Popcorn
Ich gestehe, zusammen fernsehen tun wir hier sonst eher selten. Abgesehen von Nachrichten und bestimmter Dokus sind unsere Präferenzen da einfach zu unterschiedlich (und, by the way: ich HASSE wildes Rumgezappe!). Wenn es aber tatsächlich mal einen Film oder eine Serie gibt, die hier auf beidseitige Zustimmung stößt, find‘ ich das immer megagemütlich! Heimkino mit Chips, Popcorn & Wolldecke, und das Beste: man muss sich dafür nicht mal aus der Joggingbüx schälen.
13. Auswärts zuhause: mit Essen aus dem Lieblingsrestaurant
Und nach dem Kino ins Restaurant. Oder meinetwegen auch vorher. Ach nee, Restaurants sind ja auch geschlossen. Wir haben bereits im letzten Lockdown begonnen, uns das Essen nach Hause zu holen und unsere ordentlich gebeutelten Lieblingsläden so zumindest ein Stück weit zu unterstützen. Eine Tradition, die wir jetzt auch im November fortgeführt haben: Ein Abend in der Woche ist fest reserviert für „auswärts at home„: So gab’s hier bereits Grünkohl satt vom besten Clubwirt der Welt, eine Runde original amerikanische Burger und zumindest kulinarisch haben wir auch schon eine kurze Stippvisite in Thailand eingelegt.
Einziges Manko: das bloße Abholen an der Lokaltür zwingt einen noch nicht aus dem Homeoffice-Schlabberlook. Vielleicht sollten wir nochmal über eine Kleiderordnung nachdenken.
14. Geschenke aus der Küche vorbereiten
Ich schenke total gerne. Und meist gibt’s bei mir auch immer auf den letzten Drücker noch ein paar Kleinigkeiten aus der Küche, die ich mit großer Freude an Nachbarn und liebe Freunde verschenke. Ein paar leckere Ideen findet Ihr hier. Und ich überlege schon, mein Repertoire in diesem Jahr vielleicht ein wenig zu erweitern. Wobei getreu dem Motto „never change a running system“ hier auch bereits die ersten vorsichtigen Anfragen nach den Zucker-Zimt-Brezeln eingetrudelt sind … und mein Klassiker, das Punschgelee darf natürlich auch nicht fehlen.
15. Geschenke verpacken: nachhaltig, schön und liebevoll
Glaubt mir, Geschenke verpacken kann richtig Spaß machen, zumindest wenn man es mit Zeit und Muße erledigt. Was mir dabei aber immer ein Dorn im Auge war: der riesige Papierberg, der am Ende übrigbleibt.
Es geht aber auch anders: hier zeige ich Euch ein paar Ideen, wie Ihr eure Geschenke schön UND nachhaltig verpacken könnt. Für less Waste und damit doppelte Freude unterm Weihnachtsbaum!
16. Ein neues Projekt anfangen
Ich könnte Euch jetzt nochmal wieder mit dem Thema Brotbacken kommen. Das ist nämlich ein Projekt, das auf meiner to-do-Liste immer noch rumspukt. Stattdessen habe ich meine Stricknadeln wieder vorgeholt (und stricke begeistert an meinem dritten Pullover), widme mich nochmal verstärkt dem leidigen Thema Bildbearbeitung und versuche, täglich zumindest eine kleine Yoga-Einheit unterzubringen.
Kerzenfärben, fotografieren, sich den Online-Kursen widmen, die auf dem Rechner warten, meditieren: ad-hoc fallen mir da aber auch noch eine ganze Reihe weiterer Dinge ein, mit denen ich plötzlich aufploppende Zeitfenster füllen könnte… und Euch bestimmt auch!
17. Erwartungshaltung herunterschrauben: wichtiger denn je!
Egal, wie sehr wir uns auch vornehmen, gelassen zu bleiben. Mit präzisionsartiger Pünktlichkeit grätscht sie uns wieder mittenrein, unsere eigene Erwartungshaltung. Scheitern ist vorprogrammiert und Schuld sind wir ganz alleine! Deswegen: Erwartungshaltung herunterschrauben und die Dinge auch mal laufen lassen. Speziell in Zeiten wie diesen ist eben einiges NICHT planbar und deswegen: IMPROVISATION RULES!
18. Gutes tun im Advent
Auch wenn „Social Distancing“ das Gebot der Stunde ist, heißt das nicht automatisch, dass wir nicht trotzdem füreinander Dasein können. Einfach mal die Gedanken in die Runde schweifen lassen: Wer freut sich in meinem Umfeld eventuell über einen Anruf, ein paar Zeilen, Unterstützung beim wöchentlichen Einkauf oder einfach einen süßen Gruß an der Haustür? Welches soziale Projekt wollte ich vielleicht schon lange unterstützen? Möglichkeiten gibt es mehr als genug – und manchmal muss man dabei gar nicht weit weg schauen.
19. „Schön“ zu Hause: Homespa-Tag
Da der Besuch bei der Kosmetikerin des Vertrauens in diesem Jahr ja ausfallen muss, warum nicht mal das heimische Badezimmer in einen Wellness-Tempel verwandeln? Entspannen im Schaumbad, dazu Kerzen und schöne Musik. Denn was wir oft vergessen: Grade die kleinen Auszeiten stärken unser persönliches Wohlbefinden und wirken sich damit auch positiv auf unser Immunsystem aus! Wichtiger denn je und nicht nur in Pandemiezeiten!
20. Neue Playlists erstellen
Apropos Musik: „Mach‘ doch mal Weihnachtsmusik“ ist ein Satz, der garantiert jedes Jahr wieder irgendwann fällt. Zumindest bei uns und dann geht es los, das hektische Gesuche auf Spotify & Co. Jeder will was anderes, die abgedroschenen Weihnachtslieder um Jingle Bells & Co kann eh keiner mehr hören und am Ende lässt man’s einfach ganz. Also auch hier gilt: Vorbereitung ist alles, und eine schöne Weihnachtsplaylist mit allen Lieblingsliedern ist schon was Feines!
21. Fotos sortieren
Wer hat sie nicht, die drölfmillionen Fotos, die stumpf auf der Festplatte oder watteweich in der Cloud schlummern? Fotos sortieren ist auch immer ein ganz wunderbares Winterprojekt-und wenn man sich VOR Weihnachten drum kümmert, fällt ja ganz automatisch vielleicht auch noch das ein oder andere Geschenk bei ab (Notiz an mich selbst: Machen! Und nicht nur drüber schreiben!).
22. Gemeinsam alte Videos gucken
Wir machen es viel zu selten, aber das lieben auch die Kinder: alte Videos angucken. Von Kindergeburtstagen, ersten Ballettaufführungen oder vergangenen Urlauben: wir haben dabei schon die ein oder andere Perle wiederentdeckt und wirklich Tränen gelacht.
23. Glühwein am Gartenzaun statt Weihnachtsmarkt
Wenn auch der Weihnachtsmarktbummel in diesem Jahr flachfällt: wie wär’s stattdessen einem leckeren Punsch und Pläuschchen am Gartenzaun? Natürlich mit gebotener Distanz, dafür aber garantiert ohne Schlangestehen, nervigem Karussel-Gedudel im Hintergrund und hektischer Suche nach der Pfandmarke…
Vielleicht noch ein paar gebrannte Mandeln aus der eigenen Küche dazu, oder eine Thüringer vom Grill und sich ein bisschen Weihnachtsmarktfeeling nach Hause holen.
24. Eine Weihnachts-Checklist erstellen
Ihr kennt das bestimmt: da hat man alle Geschenke besorgt, das Menü steht und auch Haus, Kinder und der Hund sind festlich geschmückt. Und plötzlich fällt es einem wie Schuppen vor die Augen: es fehlt eine klitzekleine, aber entscheidende Kleinigkeit. Und die dafür auch gerne jedes Jahr wieder.
Wir erleben unser persönliches Waterloo eigentlich jedes Jahr mit dem Fondueequipment: Der Brenner hat sich mal wieder mit unbekanntem Ziel vom Acker gemacht und auch Brennspiritus/-paste sind in der Regel unauffindbar. Wann uns das auffällt? Natürlich Heiligabend so gegen Mittag, kurz nachdem die Geschäfte zugemacht haben… Wohl dem, der dann hilfsbereite Freunde und/oder Familie hat, die einem gerne wieder aus der Patsche helfen.
Abhilfe schaffen könnte eine persönliche Weihnachtscheckliste. Zum Ausdrucken und Abhaken, auf der alles draufsteht, was zu einem reibungslosen Ablauf des heiligen Festes gehört. Dies ist seit einigen Jahren MEIN Adventsprojekt. Sollte ich sie jemals fertigbekommen, teile ich sie natürlich gerne mit Euch 🙂
So- da ist jetzt aber ganz schön was zusammengekommen, finde ich. Und das normale Leben mit Job, Haushalt und Kindern pausiert in der Regel ja auch nicht plötzlich, nur weil (Corona-) Weihnachten vor der Tür steht.
Stürzen wir uns also mitten hinein in einen unvergesslichen Dezember. Improvisation heißt das Wort der Stunde und aus jeder Situation das Beste machen. Auf geht’s!
Ich wünsche Euch auf jeden Fall eine zauberhafte Adventszeit, viele Glücksmomente , Gesundheit, Vertrauen und eine extragroße Portion Vorfreude!
Habt’s hübsch,
Eure Britta
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