Mein Motto im Januar: grün! Erfahrungsbericht über (m)einen Bodyreset, mehr Grün auf dem Teller und noch ein paar Kleinigkeiten.
Here we go. Monatsrückblick Nr. 1 im neuen Jahr. Zwar ist der Februar auch schon wieder ein paar Tage alt, und ich gestehe, ich war auch schon geneigt, den Januar kurz zu skippen. Aber: Kneifen ist nicht, schon gar nicht wo ich doch grade erst wieder losgelegt habe. Und auch wenn gefühlt nicht wirklich viel passiert ist, ein bisschen was zu erzählen hab‘ ich Euch dann doch.
Auf den ersten Blick war der Januar einfach nur ganz schön lang. Grau. Und auch sehr, sehr zäh. Fast wie in einer Zeitschleife gefangen, denn auch wenn das böse L-Wort nicht gefallen ist, ist auch das Leben im Januar 2022 eins mit angezogener Handbremse. Ein nettes Wellness-Wochenende (welches mir normalerweise den Januar versüßt), unbeschwerte Essensrunden mit Freunden, ein Bummel in der großen Stadt – wir haben uns fast alles verkniffen. Die Corona-Einschläge kamen dank Omikron dann doch ganz schön nahe, und trotz dreifacher Impfung hatte ich nach wie vor keine große Lust mich a) zu infizieren oder b) in Quarantäne zu landen. Letzteres hat sich jetzt ja zum Glück erledigt, und auch generell blicke ich eigentlich positiv nach vorne. Die ersten leisen Verabredungen & Pläne für Februar/März sind auch schon getroffen, und ich freue mich einfach wieder auf ein bisschen mehr Normalität.
Inhaltsverzeichnis
#Bodyreset: ein Erfahrungsbericht
Auf den ersten Blick zwar grau, aber auf den zweiten war mein Januar dann aber vor allem eins: Nämlich ziemlich GRÜN. Zumindest was den Speiseplan angeht.
Minimum 500 Gramm Gemüse pro Tag (vorzugsweise grün) waren im Rahmen des „BODYRESET“ für drei Wochen mein daily business. Den Körper wieder auf Kurs bringen, zu einer hormonellen Balance zu finden und ganz generell einmal zu entgiften, so lauten die Ziele des Bodyresets. Und damit auch meine persönliche Motivation, den perimenopausalen Zipperlein schon mal präventiv ein Schnippchen zu schlagen.
Halten wir also fest: einen Haufen grünes Gemüse auf der Haben-Seite, auf der anderen Seite dafür der sukzessive Verzicht auf verschiedenste Lebensmittelgruppen. Darunter auch auf für mich so überlebenswichtige wie Kaffee und Kuchen. Uff. Ganz schönes Brett & eine große Challenge zum Jahresanfang. Wer mich kennt, weiß nämlich, wie gerne ich esse, und dass ich zumindest am Wochenende auch erst dann richtig glücklich bin, wenn ein frischgebackener Kuchen auf dem Tisch steht. Mit Sahne und dazu auch mindesten zwei leckere Kaffee. Und das alles weglassen? Really?
Long story short: ich hatte RICHTIG Bammel. Aber: irgendwie war dieser usselige Januar dann doch GENAU der richtige Zeitpunkt für einen Reset.
#Phase 1: ohne Alkohol & rotes Fleisch
Los geht’s. Erster Gruppencall und den Fahrplan für die nächsten drei Wochen in der Hand. Kein Alkohol, kein Fleisch, was nach dem weihnachtlichen Wein- und Gänsekoma aber auch nicht wirklich schwerfiel. Einen Großeinkauf später, bei dem auch mir bisher so unbekannte Dinge wie Cannellini-Bohnen und Erbsenmilch in den Einkaufswagen gewandert sind, und mit einem Kräutertee in der Hand hab‘ ich mich dann sogar noch völlig resetkonform über die Marzipanreste in der Schublade hergemacht.
Fazit Phase 1: So langsam fängt das Bodyreset-Ding an mir Spaß zu machen!
#Phase 2: ohne Zucker
Ok, auch der Zucker war dann eher das Problem des „mitresettenden“ Mannes als meins. Die Marzipanvorräte waren eh fast gekillt, und auch der Kuchenversuchung am Wochenende konnte ich heroisch widerstehen. Stattdessen gab’s Kohlrabi und eine Handvoll Nüsse. Tjanun. Machte es mir dann aber zumindest leichter, auch den Kaffeekonsum langsam etwas runterzufahren. Rohkost und Kaffee sind dann nämlich doch nur so semikompatibel.
Fazit Phase 2: Marmeladenbrot ist überbewertet. Kuchen und Schoki sowieso.
Stattdessen: Gemüse, Gemüse, Gemüse. Zwischenzeitlich war ich wirklich so pappsatt, dass ich kaum wusste, wo ich die noch fehlenden Gramm (und ja: ich habe tatsächlich abgewogen!) meiner Tagesration unterbringen sollte. Und auch lustig, wie sich die Geschmacksnerven im Rahmen so einer Ernährungsumstellung verändern. Oder habt ihr Euch schon mal bei dem Gedanken ertappt „Ey, der Kohlrabi schmeckt ja voll süß!“ ? Vermutlich nicht, oder?
#Phase 3: ohne Milch
Meinen Kaffee trinke ich schon relativ lange mit Hafermilch, da musste ich mich nicht groß umstellen. Neu für mich entdeckt habe ich im Rahmen des Bodyresets aber tatsächlich die Erbsenmilch (die den großen Vorteil hat, dass sie einen hohen Proteingehalt aufweist & wirklich zuckerfrei ist). Das Einzige, was mich wirklich vor Schwierigkeiten gestellt hat, ist das Thema Joghurt. Den mag ich zum Frühstück nämlich schon mal ganz gerne, und mit allen pflanzlichen Alternativen bin ich bisher leider nicht warm geworden. Aber nach dem Motto „try and error“ hab‘ ich mich dann hier echt durchgequält ääh -probiert. Mit Erfolg immerhin: es gibt tatsächlich einen Kokosjoghurt „Greek Style“, der dem Original recht nahe kommt und damit wirklich eine Alternative ist.
(Edit: dem Joghurt bin ich tatsächlich bis heute treu geblieben. Und falls ich wirklich richtig richtig Lust auf „echten“ Joghurt habe, greife ich jetzt zu einer Alternative aus Schafsmilch).
Fazit Phase 3: Ein Leben ohne Käse ist tatsächlich möglich! Vermutlich sogar sinnvoll, aber auch schön?
Und die Frage: Bodyreset – ein Spaziergang? Sollte es wirklich SO einfach sein?
#Phase 4: ohne Koffein
Kaffee. Best friend & my hardest Goodbye. Über eine so lange Zeit auf Kaffee zu verzichten war wirklich meine aller größte Angst. Zu Recht, wie sich jetzt rausstellen sollte. Wenn mir bisher die Umstellung kaum bis keine Probleme gemacht hat: der Kaffeeentzug hat mich dafür so richtig gekillt. Zwei schlaflose Nächte und Gliederschmerzen aus der Hölle – SO hatte ich mir das aber nicht vorgestellt. Schließlich bin ich doch angetreten, um mir etwas Gutes zu tun … Nach 2 Tagen war ich damit glücklicherweise durch – und wenn ich jetzt doch mal Lust auf einen schönen Latte hatte (Ha, Vorsicht Reim!), gab’s einen „No-Coffee“. Den dann dafür aber richtig zelebriert, mit einem Hauch Zimt und extra liebevoll geschäumter (Erbsen-) Milch!
Fazit Phase 4: Koffeinentzug is a bitch!
#Phase 5: ohne Getreide
Kurz vorweg: Ich liebe Brot. Ein schönes Vollkornbrot, mein frischgebackenes Sauerteigbrot oder auch mal ein knusprig-leckeres Baguette. Am liebsten mit Butter und Salz, vielleicht ein feines Stück Käse dazu oder morgens ein Marmelade. Da läuft mir beim Schreiben schon das Wasser im Munde zusammen. Da ja aber sowohl Zucker als auch Milchprodukte zumindest auf unserem Speiseplan nicht mehr existent sind, war auch unser Brotkonsum bereits vor dieser Phase auf ein Minimum runtergefahren.
Porridge lässt sich aber glücklicherweise auch getreidefrei zubereiten (Shoutout zu Buchweizen & Quinoa!), und ansonsten haben uns diese Overnight-Oats ziemlich oft das Frühstück gerettet. Alternativ auch mal ein Omelette (Bodyreset-Hack: dazu kann man nämlich schon morgens ganz prima eine Portion Gemüse unterbringen). Und auch wenn ich das Frühstückssüppchen in Asien immer sehr spannend & lecker fand: zu mehr herzhaft am frühen Morgen konnte ich mich dann doch nicht durchringen.
Fazit Phase 5: Ein gutes Brot ist schon was Feines!
#Phase 6: ohne Fruchtzucker
Das war jetzt vergleichsweise einfach. Noch mehr Gemüse und ein bisschen weniger Obst. Was ich immer noch gegessen habe: meine täglichen Apfelsinen (Hilfe, bin süchtig!!!) und ein paar Beeren zum Porridge. Sehr spannend fand ich es, mich in diesem Zusammenhang mal mit der glykämischen Last der unterschiedlichen Obstsorten zu befassen. Und was mir auch neu war: Wir sind gar nicht ausgelegt für so große Mengen Fruchtzucker, ganz im Gegenteil. Zuviel Fructose schadet uns sogar eher als dass sie uns nutzt.
Fazit Phase 6: Gemüse ist das neue Obst. Passt nur nicht so gut ins Müsli.
#Phase : ohne Umweltgifte
Hier hab‘ ich tatsächlich noch am meisten Spielraum nach oben. Immerhin hab‘ ich mir aber direkt die Codecheck-App aufs Handy geladen und laufe seitdem wie ein Scanner durch die Welt und checke gefühlt ALLES, was wir hier so tagtäglich benutzen.
Und ich sag‘ euch: es macht schon was mit Einem, wenn in der App plötzlich schwarz rot auf weiß das Wort „enthält hormonaktive Substanzen“ erscheint – da werd‘ ich in der Zukunft ganz sicher verstärkt drauf achten!
Gesamtfazit: Ich bin immer noch auf Kurs. Ich fühle mich sauwohl und auch knappe drei Wochen später fühlt es sich für mich immer noch nicht nach Verzicht an. Ganz im Gegenteil: Ich hab‘ stattdessen einfach ganz, ganz viel dazugewonnen. Ein neues Bewusstsein zu schaffen, alte Routinen zu durchbrechen und sich einfach häufiger mal die Frage zu stellen „was will mein Körper eigentlich wirklich“ sind für mich eine super wertvolle Erkenntnis, die ich aus dem Bodyreset mitnehme.
Und noch vor vier Wochen undenkbar: aber meinen morgendlichen Kaffee brauche ich tatsächlich immer noch nicht. Genieße ihn aber, wenn ich grad Bock drauf hab‘, genauso wie meinen geliebten Kuchen. Und dreimal dürft ihr raten, was ich als erstes gebacken habe. Na? Genau – natürlich den weltbesten Käsekuchen ever.
#Fernweh vs. StayHomeClub
Januar: Zeit zum (Reise-) Pläne schmieden, für uns aber auch immer ein beliebter Zeitpunkt, dem grauen Schmuddelwetter zumindest kurz zu entfliehen. Und wenn schon nicht in die Sonne, dann wenigstens einmal kurz abzutauchen in ein schönes, langes Wellness-Wochenende auf der Lieblingsinsel und sich die Nordseebrise um die Nase wehen zu lassen. Wäre in diesem Jahr sogar möglich gewesen, wenn auch mit vielen Einschränkungen, aber für uns keine wirkliche Alternative. Stattdessen haben wir uns zuhause eingemuckelt, Gemüse geknabbert und dabei ein wenig weiter an unseren Renovierungsplänen fürs Schwedenhaus geschmiedet. Die ersten Fix-Termine eingetütet, wie zB. ein wunderbares „Kräftskiva“-Wochenende mit Freunden im August, ein paar Tage mit dem Bulli auf Öland, die obligatorischen Wandertage in den Bergen und unser Mädelswochenende auf Mallorca. Hach, das wird fein. Und Vorfreude ist ja bekanntlich die größte Freude, oder?
#Hello again oder neues Leben auf dem Blog
Nach langer Abstinenz, hab‘ ich mich im Januar auch hier tatsächlich mal wieder von mir hören lassen und Euch sowohl meine Bucketlist für 2022 als auch (passend zu meinem grünen Januar) ein paar leckere und gesunde grüne Smoothie-Rezepte hiergelassen. Und was soll ich sagen? Ich hab‘ wieder richtig Bock! Zwei, drei neue Rezepte sind schon in der Pipeline und dann würd‘ ich Euch im Laufe des Jahres am Liebsten auch wieder ein bisschen mehr mitnehmen in die große weite Welt.
#Lost & Found: meine Fundstücke im Januar
Musikhören läuft bei mir ja immer in Phasen ab. Es gibt Phasen, da läuft die Lieblingsplaylist in Dauerschleife und solche, wo es hier eher still ist. Und zwischendurch maximal mal in einen Podcast reinhöre. Die letzten Titel auf meinem Spotify-Account waren daher tatsächlich noch Weihnachtslieder, aber vor ein paar Tagen war es dann mal wieder soweit. Und meine neueste Entdeckung: das norwegische Duo „Kings of Convenience“. Superschöne, ruhige Musik bestimmt durch akustische Gitarren und Gesang und so richtig was für gemütliche Nachmittage auf der Couch. Bei mir grad absolut dauerschleifenverdächtig und deswegen absolute Hörempfehlung!
Ähnlich wie mit der Musik verhält es sich hier auch mit Netflix. Bingewatchen ist nicht so unbedingt mein Ding, aber wenn mich dann mal eine Serie gepackt hat, dann auch so richtig. Dann bin ich „hooked“ und schwing‘ mich in jeder freien Minute vor die Glotze. Bei mir zuletzt der Fall bei „Velvet“, einer spanischen Serie, die in einem luxuriösen Modehaus im Madrid der 5oer Jahre spielt. Herz, Schmerz, Intrigen und ganz viel Fashion: das sind die Zutaten für 4 wirklich großartige Staffeln Serienglück.
O-Ton des Sohnes: „Velvet – ist das das wie Downtown Abbey, nur mit Mode“. Exakt getroffen, finde ich! Ganz grosses Kino jedenfalls- und nicht nur für Fashionistas absolute Guck-Empfehlung!
So, irgendwie war mein Januar dann doch ziemlich erfüllt und ich hoffe mal, dass auch der mir so gut bekannte Februarblues in diesem Jahr nicht so richtig reinkickt. Und wenn dann doch mal alles doof ist, guckt einfach mal hier: „100 ways to slightly improve your life without really trying“. Eine Liste der Zeitung „The Guardian“ mit hundert Tipps für ein besseres Leben. Ein paar wirklich hilfreiche Lifehacks und ein bisschen was zum Schmunzeln. Was mir am Besten gefällt: „If in doubt, add cheese!“
In diesem Sinne, habt einen schönen Februar, haltet durch und nicht vergessen: ganz dahinten, am Horizont – da blinzelt schon ganz leise der Frühling um die Ecke …
bis dahin-
habt’s hübsch,
Eure Britta
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