Es gibt sie, diese perfekten Tage, in denen der Herbst sich von seiner besten Seite zeigt – die Blätter färben sich in warmen Rot- und Gelbtönen, die Luft riecht nach Erde und Kaminfeuer, und die Küche wird mit den Aromen von Zimt und Äpfeln erfüllt. Es ist die Zeit, in der wir uns nach gemütlichen Momenten sehnen, und was könnte da besser passen als eine köstlich-duftende, selbstgemachte Apfel-Galette?
Ein frisch gebackener Apfelkuchen gehört zu meinem Herbst einfach dazu. Und so wie es unzählige Sorten Äpfel gibt, gibt es auch mindestens genauso viele Rezepte. Wir schwören ja auf den klassischen gedeckten Apfelkuchen, so wie früher bei Oma auf dem geliebten Blümchengeschirr (mein Lieblingsrezept findet ihr übrigens hier), aber auch diese schnelle Kladdkaka-Variante mit Äpfeln und verführerischem Mandelcrunch kommt bei uns gerne und oft auf den Kaffeetisch. Heute lassen wir uns ausnahmsweise aber mal von dem französischen „Savoir-Vivre“ verführen und wagen uns an eine kleine, schnelle und unverschämt leckere Apfel-Galette. D’accord?
Süß und knusprig: Das Geheimnis einer perfekten Apfel-Galette
Die Zubereitung einer Galette ist überraschend einfach. Ihr müsst wahrlich keine Meisterbäckerin oder kein Meisterbäcker sein, um ein ganz wunderbares Ergebnis zu erzielen. Das Besondere: eine Galette ist nämlich herrlich unprätentiös, weswegen man bei der Zubereitung ruhig ein gewisses „laissez-faire“ an den Tag legen kann. Und vielleicht stattdessen die Nase lieber noch mal in die Herbstsonne hält: Der einfache (Mürbe-)Teig wird superschnell mit den Händen zusammengeknetet (fast schon ein bisschen lieblos, könnte man sagen – es dürfen sogar noch kleine Butterstückchen erkennbar sein). Das Ausrollen: so wie’s grade kommt, denn eine exakte runde Form ist hier völlig überbewertet. So eine Galette ist das beste Beispiel dafür, dass es nicht unbedingt perfekt aussehen muss, um perfekt zu sein!
So, und nachdem Ihr jetzt hier so „en passant“ (ihr merkt, ich groove mich hier grad so ein richtig ein ins Französische!) noch eine kleine Prise Lebensweisheit mit auf den Weg bekommen habt, machen wir uns aber ans Wesentliche. Nämlich ans Backen. Also – bindet eure Schürzen um und los geht’s:
Das braucht Ihr:
- 150 g (kalte!) Butter
- 180 g Weizenmehl
- 2 EL Zucker
- 1 Ei (kühlschrankkalt)
- 1 ordentliche Prise Salz
für die Füllung:
- 3-4 säuerliche Äpfel
- 1 EL Zitronensaft
- 1 EL Vanillezucker
- 2 EL geschmolzene Butter
- 1 EL Puderzucker
für den Rand:
- 1 Eigelb
- 1 TL Wasser
- 1 EL Zucker
- gehobelte Mandeln
So wird’s gemacht:
1.In einer Schüssel das Mehl, Zucker, Salz und die in Stücke geschnittene Butter (kleiner Lifehack: Ist die Butter SEHR hart, funktioniert das prima mit einem Käsehobel oder aber auch mit der Küchenreibe!) zu einem krümeligen Teig verarbeiten. Geht mit der Küchenmaschine, ich mach’s aber am liebsten mit den Fingern. Erst dann das Ei zugeben und schnell zu einem Teig weiterverarbeiten. Es dürfen gerne noch Butterstückchen im Teig sichtbar sein, die sorgen dafür dass unsere Galette auch so richtig schön mürbe und knusprig wird! Den Teig mit den Händen etwas platt drücken und in Plastikfolie für ca. 30 Minuten im Kühlschrank zwischenparken.
2. Für die Füllung die Äpfel vierteln, schälen und vom Kerngehäuse befreien. Die Apfel-Viertel in dünne Scheiben schneiden und mit Zitronensaft und Vanillezucker mischen. Den Ofen auf 200 ° C vorheizen.
3. Jetzt den Teig kreisähnlich ausrollen, Durchmesser ca. 30cm. Am Besten macht Ihr das direkt auf einem Bogen Backpapier, dann lassen sich die Ränder nachher einfacher überklappen. Den ausgerollten Teig mit den Apfelscheiben belegen, wenn ihr mögt, könnt ihr die Äpfel auch in kleinen Grüppchen anordnen. Wichtig: rundherum einen ca. 5 cm breiten Rand freilassen. Zum Schluss die Apfelscheiben noch liebevoll mit der geschmolzener Butter bepinseln und den Puderzucker darüber sieben.
4. Als letztes kriegt die Galette ihre typische Form, indem der Rand nach innen über die Füllung geklappt wird. Dabei hilft euch das Backpapier. Den Rand mit dem verquirlten Eigelb bestreichen und mit Zucker und gehobelten Mandeln bestreuen. In den vorgeheizten Ofen schieben und auf der unteren Schiene für ca. 30 Minuten hellbraun backen.
5. Lauwarm servieren, gerne mit einer Kugel Vanilleeis.
Das war’s auch schon. Und – besser könnte es nicht sein – eure Apfel-Galette steht (wenn man die Ruhezeit des Teiges NICHT mit einberechnet) in unter einer Stunde auf dem Tisch. Also mal wieder ein echtes Blitzrezept. Und egal ob als süßer Abschluss eines herbstlichen Menüs oder für die kleine Kaffeepause: so eine fruchtige Galette macht immer ordentlich was her!
Schließlich ist der Herbst doch die perfekte Zeit, um sich mit einfachen Freuden zu verwöhnen, und diese easypeasy Apfel-Galette ist zweifellos eine davon. Gönnt euch diese kleine herbstliche Köstlichkeit und/oder teilt Sie sie mit euren Liebsten. Ich bin mir sicher, ihr werdet euch in den herbstlichen Zauber verlieben – Stück für Stück!
Habt Ihr jetzt Appetit bekommen? Oder es hat sich sogar spontaner Kaffeebesuch angekündigt? Perfekt, ihr seid jetzt gerüstet. Legt los, und backt doch direkt eine Apfel-Galette! Euer Besuch wird sie lieben … und Euch gleich mit!
In diesem Sinne, lasst uns den Herbst genießen – mit all seinem Zauber und all seinen Köstlichkeiten!
Habt’s hübsch,
Eure Britta
P.S. Herbstlich wird’s übrigens auch hier : Nissebarn geniesst ruft zu einer Blogparade auf und sammelt die schönsten Herbstgerichte. Da reih‘ ich mich doch mit meiner Apfel-Galette gerne ein und geh‘ direkt mal Stöbern … vielleicht habt ihr ja auch Lust, euch inspirieren zu lassen?
Ildiko von eschlanki.de meint
Der Tipp mit der Butter-Goldwert, vielen Dank. Wieso hatte ich den noch nie gefunden? Nie mehr ärger bei spontanen Backideen.
Britta meint
Super, oder? Bin ich auch letztens erst drauf gestoßen, ist aber echt ein absoluter Game-Changer 🙂